Bilanz der Saison 2022/2023

Kosten für Polizeieinsätze bei Spielen des FCK: Mehr als zwei Millionen Euro

Stand
Autor/in
Sebastian Zobel
Bild von Sebastian Zobel, Redakteur im SWR Studio Kaiserslautern

Die Polizeieinsätze bei Spielen des FCK in der vergangenen Saison haben rund 2,3 Millionen Euro gekostet. Bei keinem anderen Verein in Rheinland-Pfalz sind nach Angaben des Innenministeriums so hohe Kosten angefallen.

Dabei geht es rein um die Personalkosten. Vorausgegangen war eine Anfrage der CDU-Fraktion an das Innenministerium. Demnach haben die Einsätze in Kaiserslautern fast doppelt so viel gekostet wie die bei Spielen des Bundesligisten Mainz 05 (1,25 Millionen). Zum Vergleich: Die Heimspiele des FCK in der 2. Liga besuchten in der vergangenen Saison im Schnitt mehr als 40.000 Menschen. Bei Mainz 05 in der Bundesliga lag der Schnitt bei etwas über 29.000. Insgesamt belaufen sich die Kosten für die Einsätze der Polizei bei Spielen rheinland-pfälzischer Vereine in der vergangenen Saison auf etwa 4,6 Millionen Euro.

FCK verweist auf Schwächen in der Infrastruktur

Auf SWR-Anfrage teilte Stefan Roßkopf, der Leiter der Unternehmenskommunikation des FCK, mit, dass man zur genauen Entstehung der Kosten für die Polizeieinsätze nichts sagen könne, da dies nicht im Zuständigkeitsbereich des FCK liege. "Wenn viele Menschen zusammenkommen, ob bei einem Fußballspiel, einem Konzert oder einem Volksfest, braucht man natürlich auch die Polizei. Bei uns kommen noch infrastrukturelle Schwierigkeiten, zum Beispiel durch die beschränkten Anreisewege zum Betzenberg, hinzu, die zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen erfordern", so Roßkopf.

Polizei will an Einsatzkonzept bei FCK-Spielen festhalten

Zur neuen Saison dürfte sich am Ausmaß der Polizeieinsätze bei FCK-Spielen wohl nichts ändern. Zum einen, weil mit Hertha BSC und Schalke 04 zwei Mannschaften in die 2. Liga abgestiegen sind, bei denen damit zu rechnen ist, dass sie mit vielen Fans zum Auswärtsspiel nach Kaiserslautern kommen werden. Zum anderen, weil Einsatzleiter Ralf Klein erst vor kurzem im Gespräch mit dem SWR betont hat, dass die Polizei an ihrem Einsatzkonzept festhalten will.

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Doch das Vorgehen der Polizei bei Heimspielen stößt bei vielen FCK-Fans immer häufiger auf Unverständnis. Die Vorwürfe unter anderem: Unverhältnismäßig viele Kräfte im Einsatz, zu lange Sperrungen rund um den 11-Freunde-Kreisel, unverhältnismäßig hartes Vorgehen gegen teils Unbeteiligte. Diese Vorwürfe bekräftigten unter anderem auch das Fanbündnis des FCK sowie die Fanhilfe. In einem öffentlichen Schreiben heißt es unter anderem: "Verhängte Alkoholverbote und bis zuletzt ein völlig überzogener Pufferblock im Stadion zeigen deutlich, dass die Einsatzleitung in Person von Ralf Klein nicht gewillt ist, auf andere Einschätzungen mit mehr Expertise (beispielsweise durch Vertreter des FCK) zu hören und agiert wohl einfach nach dem Motto: Viel hilft viel".

Stadt und Land erzielen zusätzliche Einnahmen durch den FCK

Immer wieder gab es in den vergangenen Jahren Kritik daran, dass der FCK den Steuerzahler viel Geld kostet - unter anderem durch Polizeieinsätze, oder weil die Stadt dem Verein mehrfach die Pacht für das Stadion gestundet hatte. Dem gegenüber stehen Einnahmen für Stadt und Land, die ohne den FCK ausblieben. So hatte eine Studie des Instituts für Sportwissenschaften der Universität Mainz bereits im Jahr 2010 festgestellt, dass in der Saison 2008/2009 die Stadt Kaiserslautern 18 Millionen und das Land Rheinland-Pfalz 11 Millionen Euro zusätzlich durch den Spielbetrieb der Roten Teufel eingenommen haben. Speziell nach dem Aufstieg in die 2. Liga im vergangenen Jahr profitierte unter anderem die Gastronomie in Kaiserslautern.

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