Gleich zwei Brände fast gleicher Art haben am Wochenende die Feuerwehr in Pirmasens in Atem gehalten: Zuerst in der Müllverbrennungsanlage, dann stundenlang auf dem Gelände einer Recyclingfirma. In beiden Fällen ist die Brandursache noch nicht gänzlich geklärt - aber die Betreiber haben gemutmaßt, dass falsch entsorgte Lithium-Ionen-Akkus die Feuer ausgelöst haben könnte.
Feuerwehr Pirmasens löscht brennenden Müllberg
Der Sprecher von Energy from Waste, Betreiber der Müllverbrennungsanlage, sagte, solche Akkus hätten in der Vergangenheit häufiger Brände bei Entsorgungsbetrieben ausgelöst.
Eine "akute Häufung von Bränden" in ihren Abfallhöfen meldet auch die Zentrale Abfallwirtschaft Kaiserslautern (ZAK). 2020 habe eine Lithium-Ionen-Batterie ein Feuer in einer Abfall-Umlade-Station der ZAK ausgelöst. Und auch im vergangenen Jahr brannte es auf dem ZAK-Gelände Kaiserslautern. Damals war ein Schaden in sechsstelliger Höhe entstanden.
Die Lithium-Ionen-Akkus sind zum Beispiel in Mobiltelefonen und Laptops verbaut. Laut dem Einsatzleiter der Feuerwehr Pirmasens können sich die Akkus selbst entzünden, wenn sie beschädigt werden - beispielsweise beim Aufschütten eines Müllbergs auf einem Abfallhof. Danach sei der Brand kaum mehr zu stoppen. Brände wie der am Montag würden enorme Mengen an Schadstoff in die Luft befördern.
Brand nach falscher Entsorgung der Akkus schwer zu stoppen
Zudem wird die Arbeit der Mitarbeitenden von Entsorgungsbetrieben zur echten Gefahr. Daher warnt auch der Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Kreislaufwirtschaft explizit vor der Brandgefahr durch falsch entsorgte Batterien.
Die Entsorger aus der Westpfalz und die Feuerwehr appellieren daher an die Bürgerinnen und Bürger, alte Elektrogeräte immer ordnungsgemäß zu entsorgen. Meist stünden dafür extra Behälter auf den Abfallhöfen bereit. Sollte das nicht sein, könne man die Mitarbeitenden ansprechen, die dann weiterhelfen könnten.