Anstrengende, nervenaufreibende Stunden haben Jutta Draxinger und ihre Stute "Fee" hinter sich. Dienstagabend stürzte das Pferd in einem Stall in Trippstadt im Kreis Kaiserslautern in eine alte Güllegrube. Die Rettungsaktion bescherte den THW- und Feuerwehrleuten Kopfzerbrechen.
Pferd sitzt über Stunden in Grube in Trippstadt fest
Irgendwie muss es das Tier geschafft haben, am Dienstagnachmittag die Abdeckung über der alten Güllegrube wegzutreten und dann durch eine kleine Öffnung hineinzufallen, mutmaßt Thomas Jung, Wehrleiter der Freiwilligen Feuerwehr der Verbandsgemeinde Landstuhl. Glücklicherweise war die Güllegrube nicht mehr in Betrieb. In dem unterirdischen Becken hatte sich allerdings Regenwasser gesammelt, in dem die 26 Jahre alte "Fee" nun bis zum Bauch stand.
Schnell wurde Tierärztin Katrin Antes dazugerufen, um das Tier zu untersuchen. "Ich war tatsächlich sehr überrascht, dass es das Pferd geschafft hat, durch dieses ein Quadratmeter große Loch zu fallen – das war wohl Tetris-Arbeit", so die Tierärztin. Da sich in der Grube auch noch Gülleschlamm befand, habe die Feuerwehr erst einmal den Sauerstoffgehalt dort gemessen und dann die Tierärztin in die Grube zu dem Tier hinabgelassen, "damit ich nicht gleich daneben liege", so Antes.
Feuerwehr und THW stellten sich derweil die Frage: Wie holt man ein Pferd aus einer Grube, die von allen Seiten von einer dicken Betonschicht umgeben ist?
Wie Phillip Braune vom THW Kaiserslautern berichtet, habe man sich letzten Endes dazu entschieden, an einer Seite der 30 Meter langen Güllegrube von Außen Erde abzutragen und dann ein Loch in den Beton zu sägen.
THW und Feuerwehr aus allen Ecken der Pfalz helfen
Dazu habe es aber schweres Gerät des THW Pirmasens und Statikexperten aus Landau gebraucht – insgesamt 50 Einsatzkräfte von verschiedenen Feuerwehr- und THW-Ortsgruppen hätten über Stunden auf dem Wilensteiner Hof mitgeholfen.
Die aufwendige Rettungsaktion zog sich bis in den Mittwochnachmittag. Zunächst hatte "Die Rheinpfalz" darüber berichtet. Damit das Pferd in dem dunklen Loch über so viele Stunden nicht allein ist, leistete ihm Pferdefreund Thomas Frank, Wehrleiter der Freiwilligen Feuerwehr Trippstadt, Gesellschaft.
Nach langen 21 Stunden war dann ein ausreichend großes Loch in die Betonwand gesägt und das Pferd konnte an den Zügeln von Thomas Frank durch das Loch ans Tageslicht treten – "unter tobendem Applaus aller Rettungskräfte vor Ort", sagt Phillip Braune vom THW.
Dass dieser Einsatz so erfolgreich zu Ende gegangen ist, sei für die vielen freiwilligen Helfer ein echtes Erfolgserlebnis, so Braune. "Bis auf ein kleines Hämatom am Kopf hat das Pferd nach 21 Stunden in dieser Güllegrube keine Verletzungen davon getragen. Das ist schon ein Wunder."