Dienstagnachmittag am Nikolaustag: Mit Schwung kletterte Höhenretter Sebastian Keller aus dem Fenster im obersten Stockwerk der Kinderklinik am Westpfalz-Klinikum in Kaiserslautern. Der 34-Jährige hatte einen dicken, schwarzen Klettergurt um die Hüften geschnallt. Außerdem trug er einen roten Mantel, einen weißen Rauschebart und eine Nikolausmütze. In dieser Kluft seilte sich Keller zusammen mit einem Kollegen an der Außenwand vom gut 20 Meter hohen Turm der Kinderklinik ab.
Nikolaus am Westpfalz-Klinikum: Freude bei Kindern groß
Als Keller und sein Kollege vor einem offenen Fenster ankamen, war die Freude bei den Kindern groß. In der Hand hatte Keller einen großen Sack, befüllt mit Mandarinen, Nüssen und Plüschtieren. Firmen in und um Kaiserslautern hatten die Geschenke gestiftet, die am Nikolaustag am Westpfalz-Klinikum verteilt wurden.
Der Rest der neunköpfigen Staffel der Höhenretter verteilte auf den Fluren im Lauterer Krankenhaus Geschenke an Kinder, die Bettruhe halten müssen. Die Idee der besonderen Nikolausaktion kam aus dem deutschlandweiten Netzwerk der Höhenretter. Den Aufruf gestartet hatte die Berufsfeuerwehr in Hamburg, wie Keller erklärt: "Da war für uns klar, dass wir da mitmachen."
Kinderklinik in Kaiserslautern: Angespannte Situation
Für das Westpfalz-Klinikum in Kaiserslautern kam die Aktion genau zum richtigen Zeitpunkt. Thomas Kriebel, Chef der Kinderklinik, sagt: "Durch verschiedene Viruserkrankungen sind alle Kinderkliniken gerade sehr belastet. Die Situation ist angespannt. Gerade in dieser Zeit ist es toll, dass wir die Kinder ein bisschen aus ihrem Alltag rausholen können."
Höhenretter der Feuerwehr Kaiserslautern verkleiden sich als Nikolaus
Auch für den 12-jährigen Lennart hatte sich die Aktion der Höhenretter zum Nikolaustag gelohnt. Er war in der Klinik für eine ambulante Untersuchung. Gemeinsam mit seiner Mutter wartete er auf die Ergebnisse: "Der Tag war nicht so cool, als der Nikolaus aber von oben am Seil runter kam, war das besonders."
Als Höhenretter Sebastian Keller wieder auf sicherem Boden angelangt war, half er im Krankenhaus noch beim restlichen Verteilen der insgesamt 80 Geschenke.