Buchvorstellung im Historischen Museum in Speyer - und was für ein Buch: Es passt wahrscheinlich nicht in ein normales Bücherregal: Es ist 36 Zentimeter hoch und nur 17 Zentimeter breit und es enthält knapp 80 Schwarz-Weiß-Fotografien im Hochformat die es in sich haben.
Horst Hamann hat Details vom Dom eingefangen, wie man sie bisher noch nie gesehen hat. Domdekan und Domkustus Christoph Kohl sagte bei der Vorstellung des Bildbands: "Wenn der Dom ein Mensch wäre und dieses Fotobuch von sich durchblätterte, dann würde er wahrscheinlich sagen: 'So schön bin ich doch gar nicht.'"
Geld für den Dom durch Fotoband
Die Europäische Stiftung Kaiserdom zu Speyer hatte Hamann für diesen Fotoband gewinnen können, mit dem wieder Geld für die Sanierung des Doms in die Kasse kommen soll. Pro Jahr fallen rund eine Million Euro nur für den reinen Erhalt des Doms an - Großprojekte wie die aktuelle Sanierung der Osttürme nicht eingerechnet, so Alfried Wieczorek, der Vorsitzende der Stiftung.
Horst Hamann schon immer fasziniert vom Dom
Für Hamann war es gar keine Frage. "In der Schule haben wir Ausflüge gemacht in den Speyrer Dom. Er hat mich immer fasziniert und ich wollte immer ein großes Projekt über den Dom machen." Gleich das erste Foto, was er vom Dom geschossen hat, sei ein Highlight gewesen. "Ich hab die Kamera zum ersten Mal dabei gehabt, und auf dem Weg nach Speyer hat der Himmel mir diese Licht geschenkt: ein Spot kam durch die Wolken durch und ich hätte fast einen Unfall gebaut. Ich war dann hoch begeistert von dem allerersten Schuss."
"Schwarz-Weiß ist Jazz der Fotografie"
Schwarz-Weiß-Fotografie war schon immer Horst Hamanns Leidenschaft. Als Kind hatte er eine Kamera für Schwarz-Weiß-Fotos gefunden. Mit 15 hatte er eine Dunkelkammer. "Die Kompositionen sind (bei Schwarz-Weiß-Fotos) stärker zu erkennen. Man wird reingezogen ins Bild. Das ist wie in der Musik. Für mich ist Schwarz-Weiß der Jazz der Fotografie."
Ausstellung mit Hamann-Fotos
Die Bilder werden im Mai nochmal groß rauskommen. Dann werden sie im großen Format in einer Ausstellung im historischen Museum der Pfalz zu sehen sein (11. Mai 2025 bis 11. Januar 2026) Die Bilder werden in zwei Turm-Räumen ausgestellt, deren Fenster direkt auf den Dom zeigen. Es sind laut Museumsdirektor Alexander Schubert die schönsten Räume. "So kann man die Fotos betrachten und direkt im Vergleich aus dem Fenster den Dom."
Erste Spender für den Dom haben sich schon gemeldet
Wenn die Ausstellung Speyer Anfang 2026 verlässt, wird sie in anderen deutschen Städten zu sehen sein, in denen ein Dom oder Münster steht. Es ist eine große PR-Aktion der Stiftung Kaiserdom. Denn vom Verkauf des Buches allein erwartet Vorsitzender Alfried Wieczorek nicht den großen Erlös. Der komme, weil Spender auf den Dom aufmerksam werden und darauf, dass dringend Geld für den Erhalt benötigt wird. Erste Spender haben sich laut Wieczorek schon jetzt gemeldet.