Knapp 850 Arbeitsplätze fallen weg

Michelin schließt Produktion von Lkw-Reifen in Homburg

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Der Reifenhersteller Michelin wird sein Werk in Homburg weitgehend schließen. Das hat das Unternehmen nach einer Betriebsversammlung am Dienstag mitgeteilt.

Bis Ende 2025 soll die Produktion von Lkw-Reifen und Halbfabrikaten schrittweise eingestellt werden, heißt es vom Unternehmen. In den betroffenen Werksteilen arbeiten aktuell 843 Menschen. Davon betroffen sind auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus der Südwestpfalz und dem Kreis Kusel.

Der Reifenhersteller Michelin schließt einen großen Teil seines Werks in Homburg
Der Reifenhersteller Michelin schließt einen großen Teil seines Werks in Homburg. Betroffen ist die Produktion der Lkw-Reifen, die perspektivisch komplett wegfallen soll. 843 Arbeitsplätze sind betroffen.

843 Arbeitsplätze bei Michelin in Homburg fallen weg

Erhalten bleiben soll nur die Runderneuerung von Lkw-Reifen mit derzeit rund 480 Arbeitsplätzen. Die kleineren Standorte in Karlsruhe und Trier sollen komplett geschlossen werden. Als Grund wurden die veränderten Marktbedingungen durch den vermehrten Import von Billigreifen, die hohe Inflation und die steigenden Produktionskosten in Deutschland genannt, insbesondere für Strom und Gas, die bei der Reifenproduktion eine große Rolle spielen. Die Unternehmensleitung sprach von einer schwierigen, aber unumgänglichen Entscheidung, die ihr sehr schwer gefallen sei.

Gewerkschaft kritisiert Stellenabbau

Den Beschäftigten wurde im Rahmen der Betriebsversammlung ein umfassendes Maßnahmenpaket für eine neue berufliche Zukunft versprochen. Das bedeutet, dass es beispielsweise Weiterbildungen geben soll und geprüft werde, ob Mitarbeiter in anderen Bereichen neue Jobs bekommen können. Auch eine Transfergesellschaft, die bei der Suche nach einen Job unterstützen könne, gehöre zu den Maßnahmen. Außerdem kündigte das Unternehmen eine enge Zusammenarbeit mit den Betriebsräten und der Gewerkschaft IG BCE. Die Gewerkschaft hatte bereits im Vorfeld angekündigt, um jeden Job kämpfen zu wollen.

"Es ist einmal mehr ein trauriger Beweis, dass Zahlen ganz klar heute mehr zählen als Menschen."

Bürgermeister von Homburg ist verärgert und findet deutliche Worte

In einem schriftlichen Statement hat sich auch der Bürgermeister der Stadt Homburg, Michael Forster (CDU), zu dem Stellenabbau bei Michelin geäußert. Er kritisiert den "Kahlschlag" und sagt, die Politik habe nie eine faire Chance gehabt, den Abbau von mehr als 800 Arbeitsplätzen zu verhindern. "Es ist einmal mehr ein trauriger Beweis, dass Zahlen ganz klar heute mehr zählen als Menschen", ärgert sich Forster. Hinter jedem Arbeitsplatz stehe ein Schicksal, eine Familie, Pläne, die nun hinfällig geworden seien. Die Belegschaft sei am Dienstagmittag einfach vor vollendete Tatsachen gestellt worden.

"Enttäuschende und niederschmetternde Nachricht"

Gleich nach Bekanntwerden erster Gerüchte und Spekulationen über den Stellenabbau habe er zusammen mit den saarpfälzischen Bundestagsabgeordneten den Kontakt zur Werksleitung intensiviert. Gebracht habe es nichts. "Was all unsere Versuche wert sind, müssen wir an einem solch düsteren Tag wie heute mit Bestürzung zur Kenntnis nehmen", resümiert Forster.

Trier

88 Arbeitsplätze betroffen Reifenhersteller Michelin schließt sein Werk in Trier

Der Reifenhersteller Michelin wird sein Werk in Trier bis Ende 2024 schrittweise schließen. Nach Unternehmensangaben sind davon 88 Mitarbeiter betroffen.

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Karlsruhe

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Michelin will die Lkw-Reifenproduktion in Deutschland beenden. Werke in Karlsruhe und Trier werden geschlossen. Die Gewerkschaft übt Kritik. Der Karlsruher Oberbürgermeister sieht noch Chancen.

SWR4 am Nachmittag SWR4

Karlsuhe

Standort droht Schließung Michelin Karlsruhe: Gewerkschaft kritisiert geplante Stellenstreichungen

Dem Michelin-Werk in Karlsruhe droht die Schließung. Laut Chemiegewerkschaft IGBCE hat der Konzern angekündigt, sich weitgehend aus der Produktion von Lkw-Reifen in Deutschland zurückzuziehen.

SWR4 BW am Samstagmorgen SWR4 Baden-Württemberg

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SWR