Als erste Kommune in der Westpfalz bleibt es in der kleinen Gemeinde Frankenstein ab dem 1. März nachts dunkel. In der Zeit zwischen 23:30 Uhr und 5 Uhr morgens bleiben alle Straßenlaternen aus. Ortsbürgermeister Eckhard Vogel (FWG) suchte nach eigenen Angaben eine Lösung für die hoch verschuldete Ortsgemeinde, Gelder einzusparen und gleichzeitig einen Beitrag für die Biodiversität zu leisten. Insekten und andere Tierarten würden durch zu grelle Beleuchtung gestört, der Biorhythmus stimme nicht mehr.
Investitionskosten rechnen sich nach vier Jahren
Damit es nachts fünfeinhalb Stunden dunkel bleibt, hat der zuständige Energieversorger Pfalzwerke die Lampen in Frankenstein neu programmiert. Sensoren erkennen automatisch die Lichtverhältnisse, eine Dimmer-Funktion regelt die Helligkeit automatisch ab. Die Umstellung der Beleuchtung hat 20.000 Euro gekostet. Ab sofort spart Frankenstein aber im Jahr 4.500 Euro Energiekosten ein, so dass sich die Kosten nach gut vier Jahren schon rechnen.
Sinkt mit Dunkelheit das Sicherheitsgefühl in Frankenstein?
Dunkle Gassen, düstere Straßen, kein Licht in der Nacht - auch nicht im Notfall. Bedenken gebe es im Ort wegen der Abschaltung der Straßenlampen schon, sagt Ortsbürgermeister Vogel. Diese Ängste vor einem möglicherweise sinkenden Sicherheitsgefühl nehme er ernst. Gespräche mit der Polizei hätten keine Hinweise auf mehr Verbrechen im Dunkeln geliefert. Zumal die Straßen durch Bewegungsmelder von Privathäusern oder Lichtquellen aus Wohnungen trotzdem stellenweise beleuchtet seien.
Die Wahrscheinlichkeit für junge Mädchen, dass sie in irgendeiner Weise belästigt oder überfallen würden, sei in der Stadt viel größer als in Frankenstein selbst. Dass sich die Kriminalitätsrate erhöhen wird, sei eher unwahrscheinlich.
Frankenstein unterstützt Kampf gegen Lichtverschmutzung im Pfälzerwald
Frankenstein sieht weiteres Einsparpotential. Etwa 120 sogenannte Natriumdampflampen seien noch im Einsatz, sagt Eckhard Vogel. Die sollen langfristig auch durch LED-Leuchten ersetzt werden. Dafür sei die Ortsgemeinde aber auf Fördergelder angewiesen. Außerdem sei geplant, auch die Abendbeleuchtung um etwa die Hälfte der Helligkeit abzudimmen. Auch dadurch könne der Ort weitere Einsparungen erreichen und gleichzeitig die Insekten- und Tierwelt unterstützen.