"Wie viele Stunden wir daran gearbeitet haben, können wir gar nicht sagen, es war aber schon eine Menge", sagt Thomas Fischer. Er ist der Ortsbürgermeister von Reipoltskirchen im Kreis Kusel. Zusammen mit seinem ersten Beigeordneten Jörg Müller und einigen ehrenamtlichen Helfern hat er das riesige Landschaftsbild realisiert.
Nach dem Schinderhannes, der im vergangenen Jahr gezeigt wurde, steht in diesem Jahr die Kunst im Grünen im Zeichen der Wandermusikanten im Kuseler Musikantenland. Passend dazu hat die Künstlerin Judith Boy aus Körborn die Vorlage angefertigt. In ausdrucksstarken Farben ist darauf eine Person zu erkennen, die eine Tuba spielt, inklusive des Reipoltskirchener Ortswappens. Die Idee kommt nicht von ungefähr - 2024 ist das Jahr der Tuba.
Sponsoren haben Kunstwerk finanziert
Eigentlich hatte sich der Kreis Kusel immer an der Finanzierung von Kunst im Grünen beteiligt. In diesem Jahr war die Ortsgemeinde zum ersten Mal auf sich allein gestellt. "Dem Kreis Kusel fehlte leider das Geld, dafür haben wir aber Verständnis", sagt Thomas Fischer. Zum Glück haben sich einige Sponsoren gefunden, um das aufwendige Kunstwerk finanziell zu unterstützen. "Eine kleine fünfstellige Summe hat es schon gekostet", sagt Jörg Müller
Rund 180 Liter Farbe sind in Reipoltskirchen verarbeitet worden
Rund 180 Liter Farbe wurden auf rund 900 Quadratmeter Malervlies mit Hilfe eines Sprühsystems aufgetragen. "Es braucht schon etwas Übung, aber mittlerweile bin ich Profi", lacht Thomas Fischer. Bei einer Fläche von 60 auf 15 Metern ist das auch kein Wunder. Die Feinheiten des Gemäldes wurde mit einer Farbrolle aufgetragen.
Bild scheint in der Luft zu schweben
Nach bewährter Art hat Diethelm Rünger, der Gründer der Aktion, mit Hilfe eines Fernrohrs das Werk von auf die Wiese eingemessen. "Auf dem Vlies hatten wir 200 Messpunkte zur Orientierung angebracht", erklärt Jörg Müller. Das sei ein bisschen wie bei Malen nach Zahlen. Dank optischer Täuschung scheint das Bild von der Wasserburg aus dann in der Luft zu schweben.
Thema "Wandermusikanten" wird vielfältig gezeigt
Nicht nur auf der Wiese wir das Thema "Wandermusikanten" aufgeriffen. Zur Eröffnung am Sonntag um 11 Uhr wird auch die Skulptur „Uff de Rutt“ der Jettenbacher Künstlerin Nancy Blum präsentiert. Dabei handelt es sich um mehrere farbige Silhouetten von Wandermusikanten aus Acryl. Sie sollen später den Skulpturenweg in Reipoltskirchen schmücken.
In der Malschule gibt es eine Ausstellung „Die Wandermusikanten“ und einen Infovortrag zum Wandermusikantentum. Ein Höhepunkt ist die Präsentation der Sander-Tuba, eine der größten Tuben der Welt. Sie kann nicht nur angeschaut werden, sondern wird zur Eröffnung auch gespielt. Neben Blasmusik vom Musikverein Reipoltskirchen wird das Ditznertwintett an der Riesentuba den passenden musikalischen Rahmen bilden.