Der Weg zu dem Escape-Room, der im Horst-Eckel-Haus in Kusel untergebracht ist, war gefühlt schon das erste Rätsel. Aber erst einmal angekommen im Keller des Gebäudes, erwartet die Rätselfreunde ein liebevoll dekorierter Raum. Überall verteilt sind Hinweise, die nur darauf warten entdeckt und gelöst zu werden. Das Musikantenlandbüro in Kusel hat den Raum zusammen mit den Schülern und Lehrern der BBS Kusel gestaltet. Elaine Neumann vom Musikantenlandbüro war es wichtig, wie sie sagt, dass der Escape-Room von Menschen von hier für Menschen von hier errichtet wird.
Magische Melodie öffnet den Raum
Insgesamt 15 Rätsel müssen in dem Escape-Room gefunden und gelöst werden. Am Ende wartet auf die Rätselfreunde eine magische Melodie, mit deren Hilfe der Raum geöffnet werden kann. Die Spieler haben 90 Minuten Zeit, den Raum durchzuspielen. Nach Angaben von Elaine Neumann ist der Raum bereits geeignet für Kinder ab 13 Jahren. Jüngere könnten den Raum zwar auch spielen, aber für sie wären die Rätsel zu schwer.
Escape-Room in Kusel: Musikantentum der Pfalz
Alte, antike Möbel, Musikinstrumente und Landkarten sind über den Raum verteilt. Die Kulisse spielt in der Zeit etwa zwischen 1900 bis 1910, sagt Elaine Neumann. Das war auch die Blütezeit der Wandermusikanten aus der Westpfalz. Der Raum soll einerseits einen Proberaum um die Jahrhundertwende zeigen und zum anderen soll ein Eindruck entstehen, wie die Wandermusikanten damals gelebt und gearbeitet haben.
Wandermusikantentum Teil der westpfälzischen Geschichte
Die Wandermusikanten sind damals um die Jahrhundertwende mit ihren Instrumenten von der Westpfalz aus in die ganze Welt gezogen. Einige Musiker spielten in Clubs und Orchestern in Deutschland, andere fuhren bis nach Amerika, Australien oder Afrika. Und dort waren sie sehr erfolgreich. Der detailgetreu gestaltete Escape-Room soll den Menschen die Geschichte des westpfälzer Musikantentums wieder näherbringen. Elaine Neumann wünscht sich außerdem, dass durch Projekte wie dieses Kusel und die Westpfalz allgemein, stärker als Kulturstandort von den Menschen wahrgenommen werden.
Schüler und Lehrer der BBS Kusel haben die Rätsel entwickelt
Die BBS Kusel war stark an der Entwicklung des Escape-Rooms beteiligt. Von den Lehrern und den Schülern wurden die zum Teil ziemlich kniffligen Rätsel entwickelt. Und als netten Nebeneffekt haben die Schüler auch einiges über das Musikantentum gelernt, sagt Silvia Jung, die selbst als Lehrerin beteiligt war. Es sei eine Herausforderung gewesen, den Schülern das doch sehr trockene Thema des Musikantentums, wie sagt, näher zu bringen. Aber dadurch, dass sich alle mit viel Begeisterung an der Entwicklung der Rätsel beteiligt haben, haben sich die Schüler auch tief in die Materie einarbeiten müssen. Und letzten Endes habe es allen große Freude bereitet.
Aus allen Bereichen haben die Schüler ihren Teil zur Entstehung der Raumes beigesteuert, erzählt Silvia Jung. Die Metaller hätten ein Rätsel entwickelt, die Mathematiker in ihrem Kurs ebenso, der Deutschkurs sei auch fleißig dabei gewesen. Andere Schüler haben Logikrätsel beigesteuert und wieder andere haben sich, wie Jung sagt, mit ihren handwerklichen Fähigkeiten am Bau des Raumes beteiligt.
Escape-Room kann kostenlos gebucht werden
Das Angebot, den Escape-Room zu spielen, richtet sich an alle Interessierten durch alle Altersstufen hinweg, sagt Elaine Neumann. Bereits vor der Eröffnung hätten sich schon Gruppen angemeldet, die den Raum gerne nutzen würden. Der Escape-Room im Horst-Eckel-Haus kann kostenlos gespielt werden und hat ab sofort dienstags und immer am zweiten Samstag im Monat geöffnet. Gebucht werden kann er per Mail über das Musikantenlandbüro in Kusel.