Der nächste Bauabschnitt für die "Neue Stadtmitte" in Kaiserslautern startet am Montag - mit deutlicher Verspätung. Eigentlich sollten die Bauarbeiten schon vor Monaten beginnen, jetzt geht es erst mal los mit Absperrungen und Warnbaken. Die Bagger rollen erst in zwei Wochen an.
Behinderungen, Fahrplanänderungen und Staus
Für das neue Herzstück von Kaiserslautern müssen Anwohner, Autofahrer aber auch Fahrgäste des öffentlichen Nahverkehrs ab sofort mit zahlreichen Veränderungen und Behinderungen rechnen. Auch die Haltestellen der Busse werden zum Teil verlegt, die Busse fahren dann beispielsweise vom Shoppingcenter nicht mehr in Richtung Fruchthalle. Fahrgäste müssen weitere Wege und Verzögerungen in Kauf nehmen, da die vorübergehenden Haltestellen durch die neue Verkehrsführung auch weiter auseinanderliegen. Die neuen Fahrpläne gelten ab Schulbeginn zum 5. September 2022.
Das neue Herzstück von Kaiserslautern
Das gesamte Areal zwischen der Mall und der Tourist-Information soll das neue Herzstück von Kaiserslautern werden.
Moderne barrierefreie Wartebereiche
14 neue moderne Wartehallen zum Unterstellen werden gebaut, auch an seh- und gehbehinderte Menschen wurde bei den Planungen gedacht. Die neue Stadtmitte wird barrierefrei umgebaut mit sogenannten taktilen Elementen.
Mehr Grünflächen und Sitzgelegenheiten
Im Zuge der Bauarbeiten werden insgesamt elf Bäume gefällt – einige wurden bereits entfernt. Die Stadt plant aber eine noch grünere Stadtmitte mit zahlreichen Sitzgelegenheiten. Bis Ende des Bauprojekts sollen insgesamt 24 neue Bäume gepflanzt sein: Klimaresistente und allergikerfreundliche Bäume ohne Pollenflug, die weder den Anwohnern, noch den Unternehmern und ihrer Gastronomie lästig werden könnten. Ein Baum darf und muss allerdings bleiben: die Stadtplatane.
Glückssache: Parken am Rathaus
Einen Wermutstropfen gibt es vor allem für Autofahrer. Sie müssen sich vom schattigen Parken am Fuße des Rathauses verabschieden. Der Willy-Brandt-Platz wird ab sofort als Büro- und Lagerstätte für das Bauunternehmen genutzt. Bis 2025 soll hier eine weitere Grünfläche entstehen. Die Park-Situation am Rathaus wird also nicht besser. Auch müssen Autofahrer in den kommenden Monaten viele Umwege in Kauf nehmen.
Kosten für die Stadt gering
5,2 Millionen Euro kostet die aktuelle Bauphase – ein Mammutprojekt für alle Gewerke. Auf die Stadt Kaiserslautern kommt nur ein geringer Teil der Kosten zu. 70% müssen die Anwohner per Gesetz tragen. Gemeinden dürfen demnach für den Ausbau öffentlicher und zum Anbau bestimmter Straßen, Wege und Plätze oder Verkehrsanlagen sogenannte wiederkehrende Beiträge erheben. Die Stadt trägt einen geringen Teil der Kosten, da sie ihren Anteil der Kosten mit 90% Fördergeldern fast vollständig abdecken kann.
Bauphase als Chance
Während die "Neue Stadtmitte" nach und nach entsteht, sollen nach Angaben der Stadt Kaiserslautern auch in einem Durchgang Leer-Rohre für Glasfaser - also schnelles Internet - und neue Rohre für die SWK gelegt werden. Auch der Fackelbrunnen wird eine neue Wasserzuleitung bekommen.
Geschäfte und Unternehmen zu Fuß erreichbar
Kritik am Bauprojekt gab es zuletzt immer wieder. Für einige Unternehmen bedeuten die Bauarbeiten auch weniger Kundschaft, die vorbeifährt. Die Stadt garantiert aber, während der gesamten Baumaßnahme könnten Bürgerinnen und Bürger auch weiterhin ihre Stammlokale, Apotheken, Restaurants oder gewohnten Wege rund um die Tourist-Information zu Fuß gehen. Hierfür werden Fußgängerbrücken aufgebaut.
Geduld ist gefragt bis 2025
Ab 2025 soll die "Neue Stadtmitte" in Kaiserslautern für mehr Lebensqualität durch weniger Verkehr im Zentrum zwischen Mall und Touristeninformation sorgen. Für Fahrradfahrer, Fußgänger und Busse wird es deutlich entspannter. Autofahrer hingegen müssen ab sofort – im Vergleich zu früher - Umwege in Kauf nehmen.