Ab sofort Haushaltssperre

"Finanzielle Katastrophe": Wolfstein steht ohne Geld da

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Susanne Kimmel
Bild von Susanne Kimmel, Redakteurin im SWR Studio Kaiserslautern
Nadine Lindacher
Bild von Nadine Lindacher, Redakteurin im SWR Studio Kaiserslautern

Wolfstein im Kreis Kusel darf faktisch kein Geld mehr ausgeben. Die Stadt befindet sich in einer Haushaltssperre - weil der Rat den Bürgern höhere Steuern ersparen wollte.

Einige Mitglieder im Stadtrat von Wolfstein haben es offensichtlich gut gemeint - nach Einschätzung des Bürgermeisters aber ganz und gar nicht gut gemacht: Mit sieben zu sechs Stimmen hat der Rat eine Erhöhung der Grund- und Gewerbesteuer abgelehnt.

Großes Problem dabei: Das rheinland-pfälzische Innenministerium hatte eine solche Erhöhung aber gefordert. Nur dann könne die Aufsichtsbehörde ADD den Haushalt für dieses Jahr genehmigen. Weil es dafür in Wolfstein keine Mehrheit gab, befindet sich die Stadt nun in der sogenannten Haushaltssperre. Heißt, sie darf für kaum noch etwas Geld ausgeben.

Wolfstein soll die Grundsteuer erhöhen, der Stadtrat sagt aber nein
Wolfstein soll die Grundsteuer für Hausbesitzer erhöhen. Außerdem fordert das Land RLP eine Erhöhung der Gewerbesteuer. Der Stadtrat hat das jetzt allerdings abgelehnt.

"Finanzielle Katastrophe": Kein Geld für Klopapier und Kugelschreiber?

Bürgermeister Herwart Dilly (Freie Wähler) spricht von einer Katastrophe. Schon kurz nach dem Ratsbeschluss habe die Verbandsgemeinde Kusel verfügt, dass die Stadt sämtliche Ausgaben stoppen muss. Ohne genehmigten Haushalt könne seine Verwaltung jetzt nicht einmal Geld für alltägliche Dinge ausgeben, sagt Dilly. Beispielsweise für Kugelschreiber oder für Klopapier im Rathaus. Wie es jetzt weitergehe, sei ungewiss.

Wichtige Projekte in Wolfstein gestoppt - vorerst kein neuer Spielplatz

Auch die Menschen in Wolfstein bekommen die Haushaltssperre unmittelbar zu spüren: Geplante Projekte wie der Bau eines neuen Spielplatzes in der Schlossgasse liegen laut Bürgermeister auf Eis. Gleiches gelte etwa für die Sanierung des Laufhauser Weihers.

Das Innenministerium in Mainz fordert aktuell von vielen Gemeinden, dass sie ihren Haushalt ausgleichen und dafür Steuern erhöhen. Zuletzt auch von Zweibrücken. Dort hatte der Stadtrat daraufhin unter anderem zähneknirschend die Grundsteuer erhöht.

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