Am 23. Mai ist wieder Diversity-Day – und somit das Schlagwort Diversität in aller Munde. Was sich hinter diesem Vielfalts-Gedanken verbirgt und wie Institutionen wie die Hochschule Kaiserslautern versuchen, sich diverser aufzustellen, zeigt das Diversitäts-Management der Hochschule auf.
Hochschule Kaiserslautern schafft Stabsstelle für Diversität
Beim bewussten Umgang mit Diversität geht es darum, Menschen verschiedener Hintergründe in den Blick zu nehmen, einzustellen beziehungsweise in Entscheidungsprozesse miteinzubeziehen. Dabei geht es nicht nur darum, Menschen mit unterschiedlicher Herkunft, Geschlecht, Alter und körperlichen Fähigkeiten zu berücksichtigen, sondern auch Menschen mit beispielsweise unterschiedlichem Einkommen, Bildungsstand oder auch Denkweisen.
An der Hochschule Kaiserslautern liegt diese Aufgabe bei den Gleichstellungsbeauftragten Prof. Christine Arend-Fuchs und Silke Weber. Letztere leitet außerdem die Stabsstelle Diversitätsmanagement.
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Vielfalt solle als Bereicherung wahrgenommen werden
Dass diese Stelle 2021 überhaupt geschaffen und so institutionell verankert wurde, sei ein eindeutiges Signal, wie wichtig das Thema der Hochschule sei.
Sie wolle bewirken, dass Studierende und Mitarbeitende in ihrer Vielfalt wertgeschätzt werden und dass das gegenseitige Verständnis zunimmt. Somit könne die Hochschulgemeinschaft "Vielfalt als Bereicherung verstehen und Benachteiligungen vermeiden".
Mehr Barrierefreiheit auf dem Campus
Was das konkret bedeutet, erläutert Arend-Fuchs: "Es wurden Möglichkeiten geschaffen, damit Menschen im Rollstuhl sich auf dem Campus besser bewegen können, es wurden Hinweisschilder in Blindenschrift angebracht oder beispielsweise der Umgang mit Menschen anderer Kultur überdacht." Abgesehen von diesen konkreten Schritten gehe es ihr darum, die Hochschulgemeinschaft zu sensibilisieren.
An der Hochschule werde zudem zu Diversität geforscht, sagt Arend-Fuchs. An ihrem Lehrstuhl sind schon einige Bachelor- und Hausarbeiten zu dem Thema geschrieben worden. In ihren Abschlussarbeiten erforschten die BWL-Studierenden im Bereich Marketing beispielsweise, wie sich andere Institutionen diverser aufstellen und wie das funktioniert. "Die Studierenden waren total begeistert."
Studierende setzen sich für LGBTQ-Community ein
Ohnehin seien zahlreiche Pläne der Hochschule durch die Initiative engagierter Studierender entstanden. Ihren Studierenden lägen insbesondere die Anliegen der LGBTQ-Community am Herzen.
"Master-Studierende haben bei einem Projekt im Bereich Marketing verschiedene konkrete Ideen angestoßen: queere Cafés, queere Filmabende oder spezielle Anlaufstellen", so Arend-Fuchs. Eine Idee, die bereits in vielen Unternehmen gut funktioniert habe: interne Netzwerke für queere Menschen zu schaffen, in denen sie sich verbinden und austauschen können.