Probleme bleiben erst einmal bestehen

Bahn setzt weiter alten Zug zwischen Kaiserslautern und Lauterecken ein

Stand
Autor/in
Jan Jaworski
Bild von Jan Jaworski, Redakteur im SWR Studio Kaiserslautern

Bei der Bahn gibt es bekanntlich zu wenig Personal. Dafür aber viele kaputte Züge. Auf der Lautertalbahn müssen deshalb altgediente eingesetzt werden - mit deutlich weniger Komfort. Kritik gibt es jetzt vom Fahrgastverband. Und das Problem bleibt erst einmal bestehen.

Von einem "außergewöhnlich" hohen "Schadstand" bei den Zügen der Bahn spricht der zuständige Zweckverband in einer Mitteilung am Montagabend. Deshalb finden die Fahrten der Lautertalbahn zwischen Kaiserslautern und Lauterecken aktuell zwar statt, allerdings setzt die Bahn laut Zweckverband ersatzweise ältere Züge ein. Das könnte unter Umständen Probleme mit sich bringen.

Zum einen seien diese nicht barrierefrei und könnten zum anderen auch nicht besonders gut beschleunigen. Deshalb müssten Reisende der Lautertalbahn damit rechnen, dass sie langsamer unterwegs sein könnten und sich ihr Zug verspätet.

Kaputte Züge der Bahn auch zwischen Kaiserslautern und Bingen

Von den vielen beschädigten Zügen ist auch die Bahnstrecke Kaiserslautern-Bingen betroffen. Allerdings könnte es hier sein, dass Züge gar nicht fahren.

Laut Zweckverband ist der Zugverkehr der RB 65 eingeschränkt. Reisende sollten ihren Fahrplan checken, ob sie betroffen sind.

Ersatzbusse für kaputte Züge? Einsatz noch unklar

Für entfallene Zugfahrten soll es Ersatzbusse geben. Reisende können laut Zweckverband zwischen Kaiserslautern, Rockenhausen, Bad Kreuznach und Bingen neben den verbliebenen Zügen der RB 65 noch die Regional-Express-Züge von Vlexx nutzen.

Auch hier gilt: Vorher den Reiseplan überprüfen, ob sich an der Fahrzeit etwas geändert hat - und, man weiß ja nie bei der Bahn, ob der Zug beziehungsweise Bus überhaupt fährt.

Pro Bahn kritisiert DB und Land RLP

Die Zustände bei der Bahn seien eine "Katastrophe", kritisiert ein Sprecher der Fahrgastverband Pro Bahn. Schon länger sei bekannt, dass der Konzern nicht nur am Personal, sondern auch an Ersatzzügen spare. So sei es für die Bahn meist günstiger, eine Strafe zu zahlen, weil sie den sogenannten Beförderungsvertrag mit dem Land Rheinland-Pfalz bricht, als genug Fahrzeuge bereit zu halten.

An dieser Misere habe aber auch das Land Schuld. Es habe bisher versäumt, einen eigenen Fahrzeugpark mit Ersatzwagen vorzuhalten. Das sei in Schleswig-Holstein und Niedersachsen der Fall.

Zuständiger Zweckverband sieht Schuld allein bei der Bahn

Der zuständige Zweckverband nimmt dagegen sich selbst als "Besteller" der Züge und das Land in Schutz. In dem Beförderungsvertrag mit der Bahn sei beschlossen, dass der Konzern genügend Ersatzfahrzeuge bereit halten solle.

109 stünden in der Pfalz und Rheinhessen insgesamt zur Verfügung, davon würden 86 planmäßig eingesetzt. Der Rest, fast 20 Prozent, seien Reserve. Der Zweckverband spricht von einem "respektablen Wert" und findet die Anzahl an Reserve-Zügen ausreichend.

Zugausfälle geht Bahn ins Geld

Die Kritik des Zweckverbandes geht zu 100 Prozent in Richtung Bahn: Obwohl sie genügend Reservefahrzeuge besitze und auch ältere Zugmodelle einsetze, fielen trotzdem viele Züge aus.

Auf die Bahn kommen laut Zweckverband bei ausfallenden Zügen nicht nur Vertragsstrafen zu, es gebe dann auch keinen Zuschuss für Infrastruktur- und Betriebskosten.

Bahn: Probleme im Westen der Pfalz bleiben erst einmal

Unterdessen teilte die Bahn mit, dass sich an der Situation erst einmal nichts ändern wird. Das Zugangebot der Regionalbahn von Kaiserslautern nach Bingen bleibe bis einschließlich Sonntag eingeschränkt. Außerdem soll sich an der Situation der Lautertalbahn zunächst nichts ändern. Es werden weiterhin Züge der älteren Generation eingesetzt. Wie lange, teilte die Bahn nicht mit.

Zusätzlich fallen ab sofort auch einzelne Regionalbahnen zwischen Kaiserslautern und Pirmasens und zwischen Saarbrücken und Pirmasens aus.

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