Im Kampf gegen die Gesundheitsgefahren von Hitze hat die rheinland-pfälzische Landesregierung eine Internetseite mit Verhaltenstipps und Informationen freigeschaltet.
Seite ist Teil des Hitzeaktionsplans
Dort werden auch Eckpunkte des Hitzeaktionsplans vorgestellt, den Gesundheitsminister Clemens Hoch und Sozialminister Alexander Schweitzer (beide SPD) bis 2025 federführend für die Landesregierung erarbeiten. Dieser Plan werde immer weiter fortgeschrieben, sagte Hoch in Mainz.
"Was man gegen Hitze tut, wissen wir alle, man muss es nur systematisch angehen", so der Minister. Viel trinken, Sonne meiden und aus Räumen aussperren, helle Kleidung tragen, den Kopf schützen: Damit solche Tipps im Umgang mit Hitze auch bei pflegebedürftigen, dementen und einsamen Menschen sowie bei Wohnungslosen ankommen, sei die gesamte Gesellschaft gefragt, betonten die Minister.
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Schweitzer sieht auch die Arbeitgeber in der Pflicht. In besonders von Hitze und Fachkräftemangel betroffenen Branchen wie dem Bau, der Gastronomie und der Landwirtschaft werde der Umgang mit Hitze auch darüber entscheiden, ob Fachkräfte gefunden würden.
Warnungen auch an Pflegeheime
Die Minister wiesen auch darauf hin, dass innerhalb der Landesregierung die Hitzewarnungen des Deutschen Wetterdienstes (DWD) vom Kompetenzzentrum Klimawandelfolgen an alle Ressorts weitergegeben würden, damit diese in ihrem Verantwortungsbereich warnen und etwa Pflegeheime auf besondere Hitzelagen hinweisen könnten.
Pflegekammer sieht Probleme in Seniorenheimen
Die Landespflegekammer in Rheinland-Pfalz sieht aber Probleme bei der Umsetzung. Viele Pflegekräfte hätten nicht einmal genügend Zeit, ausreichend Wassier zu trinken, sagt der Präsident der Kammer, Markus Mai, auf Basis einer nicht-repräsentativen Umfrage unter Pflegekräften.
Hitze ist großes Problem in der Pflege - und für Pflegende
"Die Hitze stellt auch eine ernsthafte Gefahr für die pflegerische Versorgung insgesamt dar", sagt Mai. "Es ist äußerst besorgniserregend, dass eine deutliche Mehrheit der befragten Personen angibt, dass keinerlei Maßnahmen ergriffen werden, um pflegebedürftige Menschen mit einem erhöhten Risiko für hitzebedingte Gesundheitsprobleme zu identifizieren."
Die bauliche Struktur in Kliniken und Pflegeeinrichtungen müsse besser werden, und Fortbildungen im Umgang mit Hitze müssten gefördert werden. Wichtig sei auch eine Sensibilisierung der Bevölkerung, "mehr auf gebrechliche Nachbarn zu achten".