Es war der dritte und bisher längste Arbeitskampf im aktuellen Tarifstreit zwischen der Bahn und der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL). Die Deutsche Bahn hat für die drei Tage Streik einen Notfallfahrplan erarbeitet, der bis Freitagabend galt. Um Mitternacht teilte die Deutsche Bahn mit, dass der Fern- Regional- und S-Bahn-Verkehr der DB wieder mit regulärem Zugangebot verkehrt.
"Die DB bereitet sich darauf vor, ab Betriebsbeginn Samstagfrüh im Personenverkehr wieder das normale Angebot zu fahren und einen reibungslosen Betriebsstart zu ermöglichen", hatte die Bahn am Donnerstag angekündigt. Es könne allerdings noch zu einzelnen Abweichungen kommen.
Fernverkehr: Nur jeder fünfte Zug im Einsatz
Die Deutsche Bahn rief die GDL kurz vor Ende des Streiks erneut auf, an den Verhandlungstisch zurückzukehren. "Wir sind verhandlungsbereit, wir sind gesprächsbereit", sagte DB-Sprecherin Anja Bröker am Freitag in Berlin.
Der Lokführer-Streik hatte nach Angaben der Deutschen Bahn massive Auswirkungen auf den Personen- und Güterverkehr. Im Fernverkehr war nur rund jeder fünfte Zug im Einsatz. Viele S- und Regionalbahnen fielen aus, fuhren seltener oder über kürzere Routen.
Gerichtsentscheidung ließ Streik zu
Grundlage des in der Nacht zu Mittwoch gestarteten Streiks im Personenverkehr war ein Entscheid des Landesarbeitsgerichts Hessen. Das Gericht hatte einen Eilantrag der Bahn gegen den Streik der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) am Dienstagabend auch in zweiter Instanz abgewiesen.
Fahrgäste in Rheinland-Pfalz mussten sich, wie auch bundesweit, auf weitreichende Einschränkungen einstellen. Die Empfehlung der Bahn lautete: Wer schon ein Ticket gebucht hat, die Reise aber verschieben kann, sollte das tun. Die Zugbindung war aufgehoben.
- Welche Unternehmen waren in RLP vom Streik betroffen?
- Welche privaten Anbieter fuhren trotz des Streiks in RLP?
- Wie sah der Notfahrplan aus?
- Wo kann man sich informieren?
- Hintergrund des Streiks
Welche Unternehmen waren in RLP vom Streik betroffen?
Eine gute Nachricht gab es für alle Mittelrheinbahn-Pendler: Für diese endete der Streik bereits am Freitagmittag. Der Grund: Die Transdev-Gruppe, das zweitgrößte deutsche Bahn- und Busunternehmen, hat nach eigener Aussage eine Rückkehr an den Verhandlungstisch mit der Lokführer-Gewerkschaft erreicht. Das Tochterunternehmen Mittelrheinbahn bedient mit der RB26 die Strecke zwischen Mainz und Köln. Am Mittwoch trat hier ebenfalls ein Notfahrplan in Kraft.
Welche privaten Anbieter fuhren trotz des Streiks in Rheinland-Pfalz?
Private Anbieter von Regionalzügen hatten angekündigt, trotz des Streiks fahren zu wollen. Aber auch bei diesen Anbietern - wie etwa der Mainzer Vlexx - musste mit Störungen gerechnet werden. Vlexx empfahl allen Fahrgästen, sich vor Fahrtantritt per Internet zu informieren.
Private Unternehmen wie die Mittelrheinbahn, die AVG in der Südpfalz oder RNV im Rhein-Neckar-Dreieck verwiesen auf ihre Webseiten oder Kundentelefone.
Wie sah der Notfahrplan aus?
Für die Dauer des Streiks bot die Bahn einen Notfahrplan mit einem stark reduzierten Angebot an Fahrten an. Dabei sollten längere Züge eingesetzt werden. Eine Mitfahrt könnte aber nicht garantiert werden. Die Bahn wies darauf hin, dass es auch bei dem Notfahrplan noch zu kurzfristigen Änderungen und Zugausfällen kommen könne.
Reporter aus dem Studio Ludwigshafen hatten sich in ihrer Region mal umgeschaut und umgehört. So war die Lage am Mittwochmorgen: In Ludwigshafen-Mitte herrschte an den Bahnsteigen Leere. Alle zehn bis 20 Minuten fuhr dort ein Zug ein, die Bahnen, die ankamen, waren nicht sehr voll. Zum großen Teil waren die Leute auf den Streik vorbereitet und hatten ihre Reisen entsprechend geplant. Das sagten die Reisenden zur Situation:
Wo kann man sich allgemein informieren?
Es wurde zusätzlich eine kostenfreie Streikhotline unter der Rufnummer 08000 99 66 33 geschaltet. Informieren kann man sich kurz vor der Fahrt im DB Navigator oder unter www.bahn.de und ebenso unter Aktuelle Verkehrsmeldungen - Schienenersatzverkehr (bahn.de). In der Reiseauskunft werden alternative Verbindungen angezeigt. Aktuelle Informationen gibt es auch kostenlos in der Streckenagent-App oder auf X (ehemals Twitter). Reservierungen konnten während des Bahnstreiks kostenlos storniert werden.
Hintergrund des Streiks
Seit Anfang November streitet die Lokführer-Gewerkschaft GDL mit der Bahn um mehr Geld. Knackpunkt ist die Forderung der Gewerkschaft nach einer kürzeren Arbeitszeit im Schichtdienst bei vollem Lohnausgleich.