Christiane Tietz ist neue Kirchenpräsidentin der Evangelischen Kirche in Hessen

Synode in Frankfurt

Christiane Tietz als erste Frau an die Spitze der EKHN gewählt

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Christiane Tietz ist neue Kirchenpräsidentin der Evangelischen Kirche in Hessen
und Nassau (EKHN). Sie setzte sich bei einer Sondersitzung der Synode gegen zwei Mitbewerber durch.

Bereits im ersten Wahlgang erhielt die 57-Jährige am Samstag in Frankfurt eine deutliche Mehrheit der Stimmen. 82 von 119 stimmberechtigten Synodalen stimmten für die Professorin für Systematische Theologie an der Universität Zürich. Tietz, die auch Pfarrerin im Ehrenamt in der Dreikönigsgemeinde in Frankfurt ist, nahm die Wahl an und bedankte sich. Sie freue sich sehr auf die neue Aufgabe, sagte sie direkt nach der Wahl.

Tietz wurde 1967 in Frankfurt geboren. Sie hat sich auch bereits in der Kirchensynode der EKHN sowie im Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) engagiert. "Ich werde mich dafür einsetzen, dass wir auch in den kommenden Jahren eine hörbare Stimme und soziale Säule unserer Gesellschaft bleiben", erklärte sie nach ihrer Wahl.

ForuM-Studie zu sexuellem Missbrauch

Die künftige Kirchenpräsidentin möchte nach ihren Worten Formate stärken, in
denen Kinder und Jugendliche den christlichen Glauben erfahren. Sie warb
für ein Miteinander von "Innovation und dem, was aus guten Gründen heute noch trägt."

Dazu brauche es "warmherziges Augenmaß und mutige Nüchternheit". Ihr erster Arbeitsschwerpunkt werde die Beschäftigung mit der ForuM-Studie zu sexuellem Missbrauch sein. Sie wolle die in der Studie aufgezeigten Defizite der Kirche wie Konfliktunfähigkeit bearbeiten.

Die künftige Kirchenpräsidentin räumt dem Klimaschutz eine wichtige Rolle ein: "Ich mache mir viele Gedanken, was ich esse, wie ich reise", sagte sie. Die Rolle der Kirche bestehe hier auch in der Bildung: Menschen einen neuen Blick auf die Welt zu eröffnen, weil sie eine Schöpfung Gottes sei.

Amtsinhaber Jung trat nicht erneut an

Volker Jung, seit 2009 Kirchenpräsident der EKHN, trat nicht erneut an. Die Amtsübergabe findet im Januar 2025 statt, die offizielle Einführung ist für den 26. Januar in Wiesbaden vorgesehen. Die Wahl gilt für acht Jahre.

Die EKHN hat rund 1,3 Millionen Mitglieder in rund 1.000 Gemeinden. Das Kirchengebiet umfasst Teile von Mittel- und Südhessen sowie von Rheinland-Pfalz mit Mainz. Es reicht von Biedenkopf im Norden bis Neckarsteinach im Süden sowie von Bad Ems im Westen bis zum Vogelsberg im Osten.

Frankfurt

Frühjahrstagung der EKHN Evangelische Kirchensynode bekennt Schuld gegenüber queeren Menschen

Die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) hat ein Schuldbekenntnis gegenüber queeren Menschen ausgesprochen. "Es ist ein Schritt auf einem Weg, der weitergeht", sagte Kirchenpräsident Volker Jung.

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