Chipkarte statt rosa Zettel: Mit dem E-Rezept sollte alles einfacher werden. Am Sonntag endete das erste Quartal des Jahres und klar ist: Noch läuft auch in RLP nicht alles rund.
An und für sich sind E-Rezepte eine praktische Erfindung. Jedenfalls in der Theorie. Praktisch hakt es aber noch an einigen Stellen.
Etwa wenn nach dem Arztbesuch das Rezept noch nicht auf der Gesundheitskarte hinterlegt ist. Das bedeutet: Mehrarbeit in der Apotheke, Warterei für die Kunden.
Einige der Kunden seien verunsichert, einige auch genervt, sagt Apothekerin Petra Engel-Djabarian aus Worms. Schließlich müssten die Kunden dann erneut in die Apotheke kommen, weil sie gar nicht wüssten, wann das Rezept nun bereit stehe.
Frust auch in den Arztpraxen
Ähnlich sieht das in den Arztpraxen aus - es herrscht viel Frust beim Ausstellen der Rezepte. Das System falle immer wieder aus, klagen auch der Hausärzteverband und die Landesärztekammer. Zudem gebe es Probleme mit der elektronischen Signatur. Die Folge: Ärztinnen und Ärzte müssen offenbar immer wieder auf das alte Papierrezept zurückgreifen.
In einer nicht-repräsentativen Umfrage unter Mitgliedern der Kassenärztlichen Vereinigung Rheinland-Pfalz berichten mehr als 65 Prozent der rund 390 Befragten von Schwierigkeiten beim Erstellen des E-Rezepts.
"Wir fordern vom Bundesgesundheitsminister, dass er dafür sorgt, dass die Systeme stabil und zuverlässig laufen, damit die Digitalisierung eine Entlastung für uns und eine Verbesserung für die Patientenversorgung darstellt“, sagt Dr. Barbara Römer vom Hausärzteverband Rheinland-Pfalz.
Das rheinland-pfälzische Gesundheitsministerium wertet das E-Rezept als Erfolg. Das System als Ganzes funktioniere und habe wichtige Vorteile gebracht. Es sei ein wichtiger Schritt zur digitalen Transformation des Gesundheitswesens.
E-Rezept kommt bereits häufig zum Einsatz
Trotz aller Probleme wird das elektronische Rezept mittlerweile rege genutzt. Lag der Anteil der eingelösten E-Rezepte im November 2023 in Rheinland-Pfalz laut Kassenärztlicher Vereinigung noch bei zwei Prozent, erhöhte sich der Wert bereits im Januar 2024 auf 69 Prozent. Damit rangiere Rheinland-Pfalz bundesweit auf dem zweiten Platz, lediglich übertroffen vom Saarland.
Das E-Rezept in Rheinland-Pfalz
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