US-Präsident Joe Biden verschiebt seine erwartete Deutschlandreise und kommt auch nicht zum Ukraine-Treffen in Ramstein

Deutschlandreise und Ukraine-Gipfel

Biden verschiebt Besuch in Ramstein wegen Hurrikan "Milton"

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US-Präsident Joe Biden kommt am Wochenende nicht auf den US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein in Rheinland-Pfalz. Er verschiebt seine Deutschlandreise wegen des Hurrikans "Milton".

In Ramstein ist am Samstag eine Ukraine-Konferenz geplant, an der Biden teilnehmen wollte. Auch eine kurze Begegnung mit dem rheinland-pfälzischen Ministerpräsidenten Alexander Schweitzer war vorgesehen. Die Staatskanzlei hatte das Treffen zwischen Biden und Schweitzer erst am Dienstag bestätigt. Schweitzer bedauerte die Verschiebung der Reise. "Für Rheinland-Pfalz und für mich ganz persönlich hat unsere transatlantische Partnerschaft eine große Bedeutung", teilte der SPD-Politiker mit.

Biden wollte auf dem US-Stützpunkt in der Pfalz mit zahlreichen Staats- und Regierungschefs über weitere westliche Waffenhilfe für die Ukraine beraten. An dem Treffen sollten etwa 50 Nato-Mitgliedstaaten und weitere Verbündete der Ukraine teilnehmen. Wie das Weiße Haus mitteilte, ist der auf den US-Bundesstaat Florida zusteuernde Hurrikan "Milton" der Grund für die Absage. Zur Verschiebung seiner für diese Woche geplanten Reise nach Deutschland sagte Biden: "Ich glaube einfach nicht, dass ich zu diesem Zeitpunkt außerhalb des Landes sein kann."

Treffen mit Steinmeier und Scholz in Berlin waren geplant

Die US-Regierung nannte keine Details dazu, wann der US-Präsident, dessen Amtszeit im Januar endet, die Reisen nachholen werde. Biden wollte eigentlich am späten Donnerstagabend in Deutschland landen. Es wäre der erste bilaterale Besuch Bidens in Deutschland in seiner knapp vierjährigen Amtszeit gewesen, zudem der erste Staatsbesuch eines US-Präsidenten seit Ronald Reagan im Jahr 1985. In Berlin waren unter anderem Treffen mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Kanzler Olaf Scholz (SPD) geplant. Am Samstag wollte der 81-Jährige dann weiter nach Rheinland-Pfalz reisen.

Hilfe für Sturmopfer ein Wahlkampfthema in den USA 

"Milton" ist bereits der zweite bedrohliche Hurrikan innerhalb kürzester Zeit, der die USA trifft. Nur anderthalb Wochen nach dem Eintreffen des tödlichen Hurrikans "Helene" an der Westküste Floridas hatte "Milton" am Montag im Golf von Mexiko an Stärke gewonnen und wurde zeitweise zu einem Hurrikan der höchsten Kategorie hochgestuft.

Biden war zuletzt wegen seines Umgangs mit Hurrikan "Helene" unter Druck geraten. Der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump hatte dem Demokraten und dessen Vize Kamala Harris vorgeworfen, nicht genug für die Sturmopfer zu tun.

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SWR