In RLP ist die Zahl der Arbeitslosen im Juli stärker gestiegen als üblich - dennoch fehlen Fachkräfte.

Weiter Mangel in der Pflege

Zahl der Arbeitslosen in RLP steigt stärker als im Sommer üblich

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In Rheinland-Pfalz gibt es immer mehr Arbeitslose. Im Juli ist die Zahl laut der Bundesagentur für Arbeit weiter gestiegen - stärker als üblich. Eine Gruppe trifft es besonders.

Die Arbeitslosenquote lag im Juli bei 5,4 Prozent, teilte die Bundesagentur für Arbeit mit. Zum Vergleich: Vor einem Jahr lag die Quote noch bei 4,9 Prozent. Mehr als 122.000 Menschen hatten im Juli demnach keinen Job.

Arbeitslosigkeit bei jungen Menschen besonders gestiegen

Insbesondere jüngere Menschen hätten sich arbeitslos gemeldet, heißt es von der Chefin der Regionaldirektion der Bundesagentur, Heidrun Schulz. Zum Teil hätten sie ihre Ausbildung beendet, seien aber nicht übernommen worden.

Für sie gebe es aber Hoffnung, sagte Schulz: Nach der Sommerpause dürften viele von ihnen gute Chancen haben, eine passende Arbeitsstelle zu finden.

Allerdings wurden in den ersten Monaten dieses Jahres bislang deutlich weniger offene Arbeitsstellen gemeldet als noch im Vorjahr.

Unternehmen haben Angst, Leute einzustellen

Der Ludwigshafener Chef der Agentur für Arbeit, Daniel Lips, hat eine Vermutung, woran das liegen könnte:

"Die Unternehmen haben wegen der aktuellen wirtschaftlichen Situation Angst, Leute einzustellen. Unter anderem die hohen Energiekosten als Folge des Ukraine-Kriegs machen den Betrieben zu schaffen. Da trauen sie sich nicht, neue Leute einzustellen."

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Nach wie vor Mangel an Mitarbeitern in der Pflege

Vor allem im Pflegebereich fehlen nach wie vor Arbeitskräfte - und das, obwohl schon tausende Menschen mehr dort arbeiten als noch vor einigen Jahren. Laut der Bundesagentur ist die Zahl der Beschäftigten dort in den vergangenen fünf Jahren um über 6 Prozent gestiegen.

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Das reiche jedoch nicht aus. Der Bedarf sei weiter hoch und werde noch steigen. Auf jeden Arbeitssuchenden im Pflegebereich kommen laut Arbeitsagentur drei offene Stellen.

Diese Lücke wird mehr und mehr von ausländischen Fachkräften gefüllt, zeigt die Statistik. Ihre Zahl hat sich in den vergangenen fünf Jahren nahezu verdoppelt. Jede achte Pflegekraft hat inzwischen einen ausländischen Pass.

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