Um diese Frage zu klären, ist ein kleiner Blick in die Geschichte notwendig. Und, wer hätte es gedacht? Bad Dürkheim spielt auch eine Rolle bei der Beantwortung der Frage. Aber eins nach dem anderen.
Advent und Kaiser Konrad II.
Zunächst einmal blicken wir in Richtung Kaiser Konrads II. Im Jahr 1038 besuchte Konrad II. nämlich seinen Onkel, Bischof Wilhelm I., in Straßburg. Und der wollte doch tatsächlich den ersten Advent am 26. November feiern. Damit hatte es dort in dem Jahr fünf Adventssonntage gegeben. Konrad II. rebellierte - und blieb tatsächlich der Feier seines Onkels fern.
Das grundsätzliche Problem: Bis dahin gab es keine einheitliche Regelung, wie viele Adventssonntage es jeweils gab. Bis zu sieben Adventssonntage waren möglich. Wenn der 24. Dezember auf einen Montag fiel – wie es 1038 der Fall war – war ebenfalls nicht geregelt, wann der erste Advent gefeiert wird.
Wann ist der erste Advent?
Konrad II. weigerte sich also, den ersten Advent an jenem 26. November zu feiern, wie das Bistum Speyer berichtet. Er wollte erst am Sonntag darauf gemeinsam mit seiner Frau Gisela den ersten Advent feiern.
Nach seiner Rückkehr sollten am 3. Dezember die Bischöfe im Kloster Limburg oberhalb von Bad Dürkheim zusammenkommen, um die Streitfrage zu klären. Neben dem Königspaar waren fünf Bischöfe und einige Bevöllmächtigte anderer Oberhirten bei der Synode vom 3. Dezember 1038 anwesend. Und sie beschlossen für das damalige Heilige Römische Reich: Es darf nur vier Adventssonntage geben. Diese Regel wurde im Anschluss weltweit allgemeingültig. Somit ist der erste Adventssonntag frühestens am 27. November, spätestens am 3. Dezember.
Advent in Rom
In Rom galt diese Regel schon länger. Wie das Erzbistum Köln berichtet, senkte Papst Gregor der Große (540 bis 604 n.Chr.) zu seinen Lebzeiten die Zahl der Adventssonntage von sechs auf vier ab.
Je nach Region waren weltweit jedoch nach wie vor vier, fünf, sechs oder sieben Adventssonntage möglich. Erst mit der Synode im Kloster Limburg gab es dann eine allgemeingültige Regel.