In der Westpfalz lässt es sich gut leben und arbeiten. So fasst die IHK das Ergebnis ihrer Umfrage zusammen. Die befragten Firmen schätzen an der Region Westpfalz vor allem, dass sie familienfreundlich ist und eine hohe Lebensqualität und Sicherheit bietet. "Ein ganz großes Pfund der Westpfälzer Landkreise ist die Vereinbarkeit von Wohnen und Arbeiten. Alle Landkreise punkten mit Heimatverbundenheit und Lebensqualität", erklärt Veronika Pommer, Regionalleiterin für die Nordwestpfalz bei der IHK.
Auch die Nähe zu Kunden und Zulieferern wird positiv bewertet. Gut bewerten die Unternehmen in der Umfrage auch die sogenannten weichen Standortfaktoren, also zum Beispiel die Frage nach ausreichenden Einkaufsmöglichkeiten für Lebensmittel, das Schulangebot oder die Gesundheitsversorgung vor Ort.
Digitale Infrastruktur in der Westpfalz muss ausgebaut werden
Deutliche Luft nach oben sehen die Westpfälzer Unternehmen bei der digitalen Infrastruktur, also Beispielsweise bei der Verfügbarkeit von schnellem Internet. Oft fehlt es an geeigneten Gewerbeflächen oder qualitativ hochwertigem Wohnraum für die Mitarbeiter. Auch die Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel wie Bus und Bahn und die nicht ausreichende Ladeinfrastruktur werden bemängelt. Speziell die ländlich geprägten Landkreise wie Kusel, die Südwestpfalz oder der Donnersbergkreis schneiden hier im Vergleich zum Rest der Pfalz schlechter ab. Der Landkreis Kaiserslautern hat in diesen Bereichen in der Westpfalz die Nase etwas vorn. Was laut IHK vor allem an den Umland-Beziehungen mit der Stadt Kaiserslautern liegt.
In der Westpfalz fehlen Fachkräfte in allen Bereichen
Was niemanden überraschen dürfte: Auch die IHK-Umfrage belegt erneut, dass den Unternehmen in der Westpfalz Fachkräfte fehlen und sie sich beispielsweise schwer tun, Azubis zu finden. Besonders ausbaufähig sehen die Unternehmen die Zusammenarbeit mit der Wirtschaftsförderung und der kommunalen Politik. Alle sind unzufrieden mit der Höhe ihrer Abgaben und Steuern.
Mehr als die Hälfte der befragten Unternehmen aus der Westpfalz würden ihren Standort wieder so wählen. Knapp unter 20 Prozent würden sich für einen anderen Standort entscheiden und etwas unter 30 Prozent sind sich bei dieser Frage unsicher.
IHK befragt erstmals die Landkreise in der Westpfalz
Zum ersten Mal wurden nicht Unternehmen aus den kreisfreien Städten, sondern aus allen Landkreisen in der Pfalz von der IHK befragt. In der Westpfalz also aus dem Kreis Kaiserslautern, dem Donnersbergkreis, dem Kreis Südwestpfalz und dem Kreis Kusel.
Die Beteiligung der Unternehmen war, vergleichbar mit den Befragungen der kreisfreien Städte, überschaubar. 43.000 Unternehmen wurden befragt, nur knapp 2.600 haben die Fragen auch beantwortet. Die IHK betont allerdings, dass das Meinungsbild repräsentativ ist, da sich Unternehmen aus allen Branchen und in allen Größen beteiligt haben.