Stopp von Klassenfahrt-Zuschüssen in Berlin ein harter Dämpfer

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Jonathan Hadem
Jonathan Hadem steht im Gang eines SWR-Gebäudes.

In Berlin werden Klassenfahrten von Schulen bis Ende November nicht mehr bezuschusst - um den Haushalt finanziell zu entlasten. Bildungsjournalist Armin Himmelrath hält diesen Schritt für "dramatisch". Dass der Schritt eine Signalwirkung, auch für andere Bundesländer haben könnte, schließt er nicht aus.

In SWR Aktuell sagte Himmelrath: "Es ist ein Signal, dass das, was außerhalb des Unterrichts stattfindet, offenbar nicht mehr ganz so wichtig und eher verzichtbar ist." Dies widerspreche jedoch der aktuellen Schulpolitik, bei der es sehr breit um eine Öffnung des Unterrichts nach Außen, um das Lernen an anderen Plätzen außerhalb des Klassenzimmers gehe. "Für all das ist der Schritt ein harter Dämpfer."


Klassenfahrten sind keine reinen Spaßunternehmungen, sondern es geht um das Aufsuchen von außerschulischen Lernorten mit einer pädagogischen Implikation.

De facto habe man in allen Bundesländern Unterrichtsausfälle und einen Fachkräftemangel, den man in der täglichen Unterrichtsversorgung spüre. Insofern sei eine vorläufige Streichung von Klassenfahrten "so etwas wie ein bildungspolitischer Offenbarungseid" - denn dann sei die Frage, was überhaupt noch finanziert werden könne.

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Bei der Entscheidung gehe es um Vertragsabschlüsse von Klassenfahrten, die potenziell den Landeshaushalt belasten könnten, um Verträge für Klassenfahrten, die man jetzt für das kommende Jahr unterschreibe. "Wenn wir uns überlegen, in welcher Situation Lehrkräfte sind, die Klassenreisen und Klassenausflüge planen - die müssen oft lange im Voraus angeschoben werden - man redet jetzt schon über die Klassenfahrten im Jahr 2025 - wenn es jetzt zu einem Stopp kommt, dann sorgt das dafür, dass im kommenden Jahr wahrscheinlich eine große Lücke klaffen wird", so Himmelrath im Gespräch mit SWR Aktuell-Moderator Jonathan Hadem.