Schluss mit Kaffee kochen - wie die EU, Praktika verbessern will

Stand
Autor/in
Stefan Eich
Stefan Eich steht im Gang eines SWR-Gebäudes.
Onlinefassung
Julia Salinas

Rund drei Millionen Praktikanten soll es in der EU geben, die Hälfte davon arbeitet unentgeltlich. Das schätzt die EU-Kommission und hat sich vorgenommen, die Rahmenbedingungen für Praktikanten zu verbessern. Unter anderem soll ein Praktikum fortan bezahlt werden, damit es sich jeder leisten kann. Rund tausend Euro im Monat sei ein Durchschnittswert für Praktikanten, heißt es in der Diskussion.

Auch Herkunft, Geschlecht oder eine körperliche Beeinträchtigung sollen nicht entscheiden, ob man ein Praktikum bekommt oder nicht, so die Forderung der EU. Außerdem soll jeder Praktikant einen Mentor bekommen.

Es soll jemand bestimmt werden, der verantwortlich ist, sich um den Praktikanten oder die Praktikantin zu kümmern und sicherstellt, dass die auch wirklich was lernen.

Die Zeit, in der Praktikanten günstige Arbeitskräfte sind und hauptsächlich zum Kaffee kochen geschickt werden, solle vorbei sein. Mit ihrem Gesetzentwurf gibt die EU-Kommission den Rahmen vor. Wie ein Land diesen ausgestaltet, ist den Mitgliedsstaaten überlassen. Deutschland hat nach Ansicht der EU-Abgeordneten bereits gute Gesetze. Allerdings gebe es auch hierzulande Dinge, die man noch angehen müsse, so Barley. "Dass die Betriebsräte, die Arbeitnehmervertretung, auch für die Praktikanten zuständig sind. Sodass man als Praktikant eine Stelle hat, an die man sich wenden kann, wenn man ausgebeutet wird, wenn die Arbeitsbedingungen nicht tolerabel sind."

Warum bei all den Vorschlägen, die Umsetzung des Vorhabens auf der Kippe steht, erklärt Katarina Barley im Gespräch mit SWR Aktuell-Moderator Stefan Eich.

Stand
Autor/in
Stefan Eich
Stefan Eich steht im Gang eines SWR-Gebäudes.
Onlinefassung
Julia Salinas