Kündigen oder nicht? Wer an der Riester-Rente festhalten sollte

Stand
Autor/in
Sebastian Felser
Sebastian Felser steht im Gang eines SWR-Gebäudes.
Onlinefassung
Andreas Böhnisch

Die Riester-Rente sollte die Altersvorsorge absichern. Doch sie wurde zum Flopp. Saidi Sulilatu vom Geldratgeber "Finanztip" erklärt, für wen sich das "Riestern" trotzdem lohnt.

Raus aus der Riester-Rente! Millionen Deutsche haben ihre Verträge gekündigt, weil sich diese Form der privaten zusätzlichen Altersvorsorge nicht mehr rechne, sagt Saidi Sulilatu, Chefredakteur vom Geldratgeber "Finanztip", im Gespräch mit SWR Aktuell-Moderator Sebastian Felser. Doch ein solcher Schritt will wohl überlegt sein.

Beitragsfreistellung: die Alternative zum Kündigen

Wenn man in den Vertrag mehr einbezahlt hat, als man laut Berechnung am Ende herausbekommen soll, sei es sinnvoll, den Vertrag nicht zu kündigen, sondern ihn beitragsfrei zu stellen. Denn der Anbieter sei verpflichtet dieses Minus bis zur Fälligkeit bei Rentenbeginn auszugleichen. Außerdem gehe die staatliche Förderung nicht verloren.

Ganz viele Riester-Renten sind viel zu teuer.

Eine Kündigung empfiehlt der Finanzexperte nur, wenn der Vertrag zur Riester-Rente mit hohen Kosten verbunden und die staatliche Förderung zu gering sei. Denn diese müsse dann zurückgezahlt werden. Ein Check lasse sich dank der transparenten Jahresabrechnungen relativ leicht durchführen.

Wann sich das "Riestern" lohnt

Trotz hoher Gebühren kann es sinnvoll sein, weiterhin Beiträge in den Vertrag für die Riester-Rente einzuzahlen. Das sei dann gegeben, "wenn ich eine hohe Förderung bekomme", ergänzt der Chefredakteur von "Finanztip". Das treffe zu, wenn die staatlichen Zuschüsse genauso hoch oder höher wie die selbst eingezahlten Beträge sind. "Das ist in der Regel dann der Fall, wenn ich ziemlich wenig verdiene oder wenn ich mindestens zwei Kinderzulagen bekommen kann."