Syriens gestürzter Machthaber Baschar al-Assad ist mit seiner Familie nach Moskau geflüchtet. Russland habe ihr Asyl gewährt, berichten staatliche Agenturen unter Berufung auf Vertreter des Kremls. Die Reaktionen aus Moskau und die Ereignisse vom Wochenende in Syrien sind ein Thema an diesem Morgen mit Andreas Herrler.
Russland verfolge die dramatischen Ereignisse in Syrien mit großer Sorge, teilte das russische Außenministerium mit. Der Rückzug Assads sei Ergebnis von Verhandlungen zwischen unterschiedlichen Mächten in Syrien gewesen. Russland habe an den Gesprächen nicht teilgenommen, appelliere jedoch weiterhin nachdrücklich an alle Beteiligten, auf Gewalt zu verzichten und Fragen der Staatsführung mit politischen Mitteln zu lösen.
Zukunft russischer Militärbasen in Syrien unklar
Russland hat seit 2015 Assad militärisch unterstützt, offiziell im Kampf gegen Islamismus. Russland unterhält zwei Militärbasen in Syrien, eine davon direkt am Mittelmeer. Ob das Land diese Stützpunkte behalten wird oder mitsamt Truppen abzieht, ist unklar. Das Außenministerium teilte lediglich mit, dass die Basen in höchster Alarmbereitschaft seien, es bisher aber keine ernsthafte Bedrohung für ihre Sicherheit gebe.
Biden spricht von historischer Chance und warnt vor Risiken
Nach dem Umsturz in Syrien hat US-Präsident Joe Biden vor Risiken gewarnt. Die USA würden in den kommenden Tagen mit den Anführern in der Region reden, sagte Biden. Gleichzeitig sprach er von einer historischen Möglichkeit, für Frieden zu sorgen. Bundeskanzler Olaf Scholz hat nach dem Umsturz in Syrien angekündigt, Deutschland werde bei der Neuordnung des Landes helfen. Ein friedlicher Übergangsprozess sei möglich, so Scholz.
Diskussion über Syrer in Deutschland
Gleichzeitig wird in Deutschland diskutiert, welche Konsequenzen der Sturz des syrischen Machthabers Assad für die Migrationspolitik haben wird. Grünen-Europapolitiker Anton Hofreiter warnte, sie dürfe jetzt nicht geändert werden. Jetzt zu überlegen, härter gegen syrische Geflüchtete vorzugehen, sei fehl am Platz. Es sei noch völlig unklar, wie es in Syrien weitergehe, sagte Hofreiter den Funke-Medien.
Machtübergabe in Syrien Ungewissheit nach dem Sturz Assads
Wie geht es nach dem Sturz der Assad-Regierung in Syrien weiter? US-Präsident Biden bot bereits Hilfe für die Machtübergabe an. Vieles bleibt aber noch unklar: Die Ungewissheit be…
Der SPD-Außenpolitiker Michael Roth warnte im "Spiegel" vor einer "populistischen Debatte mit dem Tenor, jetzt müssen alle sofort wieder zurück". Die stellvertretende Unionsfraktionsvorsitzende Andrea Lindholz meinte in der Rheinischen Post, dass Deutschland keine weiteren syrischen Flüchtlinge aufnehmen könne. Wenn es irgendwann Frieden in Syrien gebe, werde für viele Einheimische die Schutzbedürftigkeit und damit der Grund für ihr Aufenthaltsrecht in Deutschland entfallen.
Schleusenunfall Mosel: Schleuse bleibt monatelang gesperrt
Ein Güterschiff rammt ein Schleusentor auf der Mosel und
bringt damit den Schiffsverkehr zum Erliegen. So geschehen gestern auf der Mosel bei Müden. Die Behörden befürchten, dass es dort jetzt noch monatelang Probleme im Schiffsverkehr geben wird. Das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt (WSA) Mosel-Saar-Lahn teilte mit, voraussichtlich erst im Frühjahr könnten wieder Schiffe auf der Mosel fahren. Denn bei dem Unfall am Sonntagmittag wurden beide Torflügel vollständig aus ihrer Verankerung gerissen.
Frachter rammt Schleusentor Schiffsunfall: Mosel bleibt wohl monatelang gesperrt
Die Mosel bleibt voraussichtlich bis Ende März für den Schiffsverkehr gesperrt. Ein Frachter hat am Sonntag die Schleuse bei Müden gerammt und schwer beschädigt.
Nach Sturz des syrischen Assad-Regimes Situation in Syrien: Tausende bei Kundgebungen und Autokorsos in Rheinland-Pfalz
Anlässlich des Machtwechsels in Syrien hat es Feiern und Kundgebungen in Rheinland-Pfalz gegeben. In Mainz versammelten sich etwa 5.000 Teilnehmer in der Innenstadt.