Hat die Realschule plus ein Image-Problem?

Stand
Autor/in
Andreas Herrler
Andreas Herrler steht im Gang eines SWR-Gebäudes.

Die Realschule plus gibt es nur in Rheinland-Pfalz. Im Schuljahr 2009/2010 gingen die ersten Realschulen plus an den Start. Sie können entweder zur Mittleren Reife oder zum Hauptschulabschluss führen. Doch: Wie steht die Realschule plus im Vergleich zu anderen Schulformen da?

Die Realschule plus sei deutlich praxisnäher ausgerichtet als die alte Form der Real- und der Hauptschulen, sagt Bildungsjournalist Armin Himmelrath in SWR Aktuell. Sie sei auch aus dem Druck aus dem Arbeitsmarkt heraus entstanden, mit dem Ziel, "die Vorbereitung auf die Ausbildung und die Fähigkeit, sich in den praktischen Berufsalltag zu integrieren, gut zu organisieren."

Es hapert an den Übergängen zum Gymnasium

Allerdings haben die Realschulen plus nach Himmelraths Einschätzung keine Bestandsgarantie für die kommenden zehn, 15 Jahre, da sich der Arbeitsmarkt rasant entwickle. Stichwort Digitalisierung: Diese verändere den Arbeitsmarkt so schnell, dass sich die Realschule plus weiterentwickeln müsse. Zudem hapere es ein wenig an den Übergängen zum Gymnasium. "Diese sind zwar theoretisch möglich, aber die Übergänge sind schwierig", so der Bildungsexperte.

Diese Anschlussfähigkeit ist wahrscheinlich der Hauptschlüssel dafür, ob die Realschule plus halten kann und ob sie weiterhin erfolgreich bleibt. Denn wir erleben auf dem Arbeitsmarkt, dass genau solche Übergänge zwischen verschiedenen Systemen sehr viel häufiger vorkommen als früher. Und da muss auch die Schullandschaft reagieren und dazu müssen auch die Schulsysteme passen, die hinterlegt sind - und das ist in der Realschule plus noch nicht überall der Fall.

Ob die Realschule plus ein Image-Problem hat und wie sie seiner Meinung nach punkten kann, darüber hat SWR Aktuell-Moderator Andreas Herrler mit Himmelrath gesprochen.