Schutz vor Gebärmutterhalskrebs: Warum eine Impfung so wichtig ist

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Autor/in
Arne Wiechern
Arne Wiechern steht im Gang eines SWR-Gebäudes.
Onlinefassung
Andreas Böhnisch

Das Humane Papillomvirus (HPV) kann Gebärmutterhalskrebs auslösen. Eine Impfung schützt. Doch Barmer-Chef Christoph Straub warnt: Die Impfquote bei Mädchen ist stark gesunken.

Die Impfungen gegen das krebserregende Humane Papillomvirus - kurz HPV - sind seit dem Ende der Corona-Pandemie bei Mädchen um fast ein Viertel zurückgegangen. Das geht aus dem Barmer-Arzneimittelreport hervor.

Impfung bietet Schutz gegen Gebärmutterhalskrebs

Der Vorsitzende der Barmer-Krankenkasse, Christoph Straub, ist alarmiert und macht sich im Gespräch mit SWR Aktuell-Moderator Arne Wiechern dafür stark, Eltern über die HPV-Impfung zu informieren. "Man sollte sagen: Hier gibt es eine Impfung, die relevant nachgewiesen gegen Krebs schützt."

Die Impfgegner waren schon immer laut und fanden sehr viel Gehör.

Medizin und Gesundheit Welt-HPV-Tag: Trotz hoher Wirksamkeit rückläufige Impfungen gegen Krebs

Das Humane Papilloma Virus kann Krebs auslösen. Eine Impfung bietet einen einfachen und zuverlässigen Schutz. Trotzdem sind in Deutschland noch zu wenig Mädchen und Jungen geimpft.

Zahlen würden belegen, dass durch die Impfung deutlich weniger junge Frauen im Alter von 20 bis 29 Jahren an Gebärmutterhalskrebs erkrankten. So habe sich die Zahl der diagnostizierten Fälle zwischen 2011 und 2023, von 23 pro eine Million auf sieben pro eine Million verringert. "Das ist ein massiver Effekt." Es bestehe die Möglichkeit, sich durch eine Impfung, die sicher ist, gegen Krebs schützen zu lassen. Diese Information müsse wesentlich besser kommuniziert werden.

Fakenews über HPV-Impfung im Internet

Sorgen macht sich der Barmer-Chef, dass durch Fakenews in den Sozialen Medien die Impfbereitschaft weiter abnehmen könnte. Die HPV-Impfung sei jedoch sicher - lebensbedrohliche Folgen seien nicht bekannt. Außerdem gebe es auch keine Anhaltspunkte dafür, dass das Sexleben beeinträchtigt werde, so wie es in Internetforen stehe. Wenn überhaupt könnten allergische Reaktionen auftreten. Doch die Rate sei mit 1,7 Frauen pro einer Million Impfungen äußerst gering.

Auch Jungen sollten sich gegen HPV impfen lassen

Bislang wird die HPV-Impfung Mädchen empfohlen. Doch auch für Jungen sei sie sinnvoll, ergänzt Christoph Straub. Zum einen könne verhindert werden, dass Männer beim Geschlechtsverkehr das Virus weitergeben und nicht geimpfte Frauen unter Umständen an Gebärmutterhalskrebs erkranken würden. Zum anderen schütze eine HPV-Impfung Männer, die mit anderen Männern Sex hätten. Analkarzinome, Peniskarzinome oder Karzinome im Hals-, Mund- und Rachenbereich könnten verhindert werden.

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