In Syrien bleibt die Lage unübersichtlich und unruhig: Israel fliegt immer neue Angriffe auf Syrien, um, wie sie sagt, militärische Einrichtungen des Assad-Regimes zu zerstören. Die USA haben dutzende Angriffe gegen die Terrormiliz IS im Osten Syriens durchgeführt. Und die Türkei bombardiert im Nordosten Syriens die Kurdenmiliz YPG. Wie kann ein Frieden in Syrien aussehen?
"Insgesamt ist die Lage sehr fragil", sagt Daniela Schwarzer, Nahost-Expertin und Vorstandsmitglied der Bertelsmann-Stiftung in SWR Aktuell.
Deshalb sind nach Schwarzers Meinung die Diskussionen in Deutschland und Europa um die Frage der Rückführung syrischer Flüchtlinge "total verfrüht. Es gibt Hoffnung, aber es gibt auch enorme Risiken für Syrien im Moment."
Wichtig sei nun, dass man diplomatisch versuche, mit allen Beteiligten zu sprechen und das Land, soweit dies von außen überhaupt möglich sei, zu begleiten - damit der Umbruch, weg vom brutalen Terrorregime von Assad hin zu einer möglichen neuen politischen Führung, möglichst friedlich vor sich gehe.
Das bedeute auch, dass man mit der islamistischen HTS-Miliz sprechen muss, so die Außenpolitik-Expertin.
Ihrer Ansicht nach war es richtig, dass der Bundeskanzler und der französische Präsident gemeinsam gesagt haben, dass man mit der HTS reden müsse: "Das Problem der Europäer ist konkret, dass diese Organisation auf der Terrorliste steht und damit eigentlich sanktioniert ist. Darüber muss jetzt nachgedacht werden. Darüber, was die HTS vorhabe und wie sie vorgehe, müssten die Europäer verhandeln und dann entscheiden, ob sie bereit sind, die Organisation anders einzuschätzen." - Mit Daniela Schwarzer hat SWR Aktuell-Moderator Andreas Herrler gesprochen.
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