Bürgergeld statt Arbeiten: Die Lizenz zum Faulenzen?

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Interview
Jenny Beyen
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Moritz Braun

Etwa 5,5 Millionen Menschen in Deutschland erhalten Bürgergeld. Es ist das große, sozialpolitische Projekt der SPD innerhalb der Ampelregierung. Das Ziel: Jeder Mensch soll ein würdiges Leben führen können. Für die Union ist das Bürgergeld der falsche Ansatz.

Die Anreize noch arbeiten zu gehen nehmen ab.

Dem widerspricht Enzo Weber, Wirtschaftswissenschaftler und Forschungsbereichsleiter am Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung in Nürnberg. Im Gespräch mit SWR Aktuell-Moderatorin Jenny Beyen sagt er, dass noch nie so wenige Menschen aus dem Job ins Bürgergeld gegangen seien, wie zurzeit.

Scharfe Sanktionen sind kontraproduktiv

Das Bürgergeld sei keine Einladung zum Faulenzen, so Weber.

Wenn man eine Arbeit aufnimmt, dann hat man immer mehr. Meistens auch relativ deutlich mehr.

Weber bestätigt allerdings, dass viele Menschen zurzeit im Bürgergeld bleiben und nicht zurück ins Arbeitsleben finden. Anschubhilfen und moderate Sanktionen könnten Anreize schaffen, sich einen Job zu suchen. Scharfe Sanktionen führten dazu, dass Menschen in Jobs mit geringem Verdienst und wenig Perspektive gedrückt würden, so Weber.

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