Etwa 5,5 Millionen Menschen in Deutschland erhalten Bürgergeld. Es ist das große, sozialpolitische Projekt der SPD innerhalb der Ampelregierung. Das Ziel: Jeder Mensch soll ein würdiges Leben führen können. Für die Union ist das Bürgergeld der falsche Ansatz.
Dem widerspricht Enzo Weber, Wirtschaftswissenschaftler und Forschungsbereichsleiter am Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung in Nürnberg. Im Gespräch mit SWR Aktuell-Moderatorin Jenny Beyen sagt er, dass noch nie so wenige Menschen aus dem Job ins Bürgergeld gegangen seien, wie zurzeit.
Scharfe Sanktionen sind kontraproduktiv
Das Bürgergeld sei keine Einladung zum Faulenzen, so Weber.
Weber bestätigt allerdings, dass viele Menschen zurzeit im Bürgergeld bleiben und nicht zurück ins Arbeitsleben finden. Anschubhilfen und moderate Sanktionen könnten Anreize schaffen, sich einen Job zu suchen. Scharfe Sanktionen führten dazu, dass Menschen in Jobs mit geringem Verdienst und wenig Perspektive gedrückt würden, so Weber.