"Bündnis Sahra Wagenknecht": 20 Prozent im Osten

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Autor/in
Andreas Herrler
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Andreas Böhnisch

Die Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht will eine neue Partei gründen. Die Politikwissenschaftlerin Andrea Römmele sieht Chancen in Ost-Deutschland.

Das "Bündnis Sahra Wagenknecht" ist erst einmal nur ein Verein. Die Politikerin hat das Projekt vorgestellt und ist aus der Partei DIE LINKE ausgetreten. Sie will 2024 eine eigene Partei gründen.

Wagenknecht-Partei hat im Osten Potenzial von 20 Prozent

Die Politikwissenschaftlerin Andrea Römmele an der Hertie School in Berlin ist der Ansicht, dass eine Wagenknecht-Partei gewählt werden würde. "In Ostdeutschland zeigen die Umfragen gerade 20 Prozent an", sagt sie im Gespräch mit SWR Aktuell-Moderator Andreas Herrler. Entscheidend seien jetzt das Personal und die Themen.

AfD könnte Stimmen an Wagenknecht-Partei verlieren

Programmatisch ist bislang nur bekannt, welche politischen Positionen Sahra Wagenknecht vertritt. Sie ist scharfe Kritikerin des Ukraine-Kriegs, für den Import billigen Erdgases, gegen zu strikten Klimaschutz und macht sich für eine Begrenzung der Migration stark. Das sind Positionen, die auch im Programm der AfD zu finden sind.

Die Politikwissenschaftlerin hält es für möglich, dass etliche von Wagenknechts Vorstellungen auch in einem Programm ihrer neuen Partei auftauchen könnten. Damit habe sie Chancen, eine ernsthafte Konkurrenz für die AfD zu werden. "Erste Umfragen sehen Wählerwanderungen um die 15 Prozent."

Links-Partei droht das Aus durch Wagenknecht-Partei

Allerdings könnte auch die Links-Partei Wähler an eine neue Wagenknecht-Partei verlieren. Die Linke habe in den vergangenen Landtagswahlen massiv an Zustimmung eingebüßt. "Da ist die Gründung des Wagenknecht-Bündnisses der letzte Stoß", ergänzt die Politikwissenschaftlerin Andrea Römmele.

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