Brandenburg hat gewählt: Lässt sich der Wahltrend noch umkehren?

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Autor/in
Albrecht Ziegler

Brandenburg hat gewählt und die SPD hat ihre Position als stärkste Kraft verteidigt. Doch die Regierungsbildung wird eine Herausforderung. Der bisherige Koalitionspartner, die Grünen, sind nicht mehr im Landtag. SPD und CDU haben keine Mehrheit und die AfD kommt für die Sozialdemokraten als Koalitionspartner nicht in Frage.

"Die SPD muss versuchen, mit dem BSW oder mit der CDU, möglicherweise mit beiden, Kompromisse auszuhandeln", sagt Prof. Marc Debus, er ist Politikwissenschaftler an der Universität Mannheim. Wichtig sei für die SPD jedoch gewesen, stärkste Kraft zu bleiben, um Regierungsbildner zu sein und der AfD keine noch stärkere Rolle zu geben.

Was das Wahlergebnis für die Ampel bedeutet

Die AfD geht als zweitstärkste Kraft aus der Landtagswahl in Brandenburg hervor. Während andere Parteien an Zustimmung verloren haben. Innerhalb der SPD und auch der Ampelkoalition würden solche Wahlergebnisse in Brandenburg mit Besorgnis beurteilt, sagt Debus. Auch weil mit zunehmender Nähe zur nächsten Bundestagswahl, das Risiko größer würde, dass sich dieser Trend nicht mehr umkehren ließe.

"Generell ist das Wahlverhalten in den letzten Jahrzehnten – außer in den 90er Jahren – viel spontaner geworden und viel mobiler in Hinblick auf die Parteientscheidung, insofern kann sich bis zum nächsten Jahr im Herbst einiges ändern."

Wie sich das Wahlergebnis in Brandenburg auf das Standing von Kanzler Scholz auswirkt und welche Folgen es für die Ampel-Koalition hat, schätzt Prof. Marc Debus im Gespräch mit SWR Aktuell-Moderator Albrecht Ziegler ein.

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Albrecht Ziegler