Es ist für Mücken gerade das Paradies. Nach dem Hochwasser in Baden-Württemberg gibt es vielerorts noch Pfützen, in denen sie ihre Larven ablegen können. Es ist feucht und warm. Da schlüpfen sie gerne und fliegen los auf der Suche nach neuen Opfern, die sie stechen können.
- Diese Plagegeister sind derzeit unterwegs
- So gefährlich sind die Stiche
- Das hält Mücken fern
- Darum brauchen wir diese Insekten
- Nicht alle Mücken stechen
Schnaken, Tigermücke, Kriebelmücke: Diese Arten plagen uns gerade
Stechmücken, auch Schnaken genannt, sind bei uns schon immer in feucht-warmen Gebieten wie dem Oberrheingraben, in Flussauen oder an Seen und Tümpeln unterwegs.
Außerdem wurde die Asiatische Tigermücke aus Südoastasien zu uns verschleppt. Sie hat sich in den letzten Jahren immer weiter bei uns ausgebreitet.
Außerdem gibt es die Kriebelmücke, auch da vermuten die Forschenden eine stärkere Ausbreitung durch den Klimawandel. Sie fällt besonders auf, weil sie nicht sticht, sondern beißt – also die Haut richtig unangenehm aufritzt. Das sind jetzt nur drei markante Beispiele, es gibt natürlich noch viele andere Mückenarten.
So gefährlich sind die jeweiligen Mückenstiche
Ein Biss der Kriebelmücke ist sehr unangenehm und er kann gefährlich werden, wenn sich die aufgeritzte Hautwunde entzündet.
Gefährlicher ist die Tigermücke, die zum Beispiel das tropische Denguefieber übertragen kann. Dafür muss das Virus aber erst mal ein Reisender hier in unsere Breiten mitgebracht haben und dann von einer Tigermücke gestochen worden sein, damit diese es dann hier weiter übertragen kann. Klingt noch weit weg, ist aber schon deutlich näher gerückt, denn das Dengue-Virus taucht neuerdings auch schon in südeuropäischen Ländern auf.
Im Vergleich dazu sind die Stiche von einer heimischen Schnake schon fast harmlos. Sie jucken stark, können anschwellen und im Einzelfall kann es bei Verunreinigungen an der Einstichstelle auch zu Infektionen kommen.
So bleiben die Mücken fern
An warmen lauen Sommerabenden sollte man die Nähe zum Wasser meiden, weil Stechmücke und Tigermücke in der Dämmerung aktiv sind. Aber Tigermücke und Kriebelmücke schwirren auch tagsüber. Eine Maßnahme ist, möglichst wenig Angriffsfläche zu geben, also Kleidung zu tragen, die wenig freie Haut lässt.
Es gibt spezielle Insektensprays für die Haut mit Wirkstoffen, die Mücken abhalten.
Zudem man kann auch verschiedene Düfte einsetzen, die Mücken nicht mögen - vor allem Zitrus, da gibt es spezielle Duftkerzen oder Duftlampen für draußen. Minze, Lavendel, Rosmarin: Diese Kräuter kann man in der Wohnung auslegen.
Das Übel bei der Wurzel gepackt heißt: keine offene Regentonne, Gießkanne oder andere Wasseransammlungen. Denn sowas nutzen die Mücken, um ihre Larven abzulegen und damit ständig für stechenden Nachwuchs zu sorgen.
Nutztier Mücke
Mücken stehen bei vielen Tieren, wie Vögeln, Fledermäusen, Raubkäfern oder Libellen ganz oben auf dem Speiseplan. Sie finden wegen des Insektensterbens ohnehin schon zu wenige Insekten zum Fressen.
Mückenlarven sind dagegen bei Fischen, und Amphibien sehr beliebt. Am besten schmecken ihnen die Larven der Kriebelmücke, die allein machen schon mehr als 70 Prozent vom Fischfutter bei uns aus.
Die Larven filtern unsere Gewässer, indem sie mitunter das Mikroplankton rausfuttern. Mücken bestäuben darüber hinaus viele Pflanzen. Da ist das bekannteste Beispiel wahrscheinlich der Kakao in Indonesien, den wir für unsere Schokolade brauchen.
Nicht alle Mücken stechen
Was man sich klar machen muss: Es gibt nicht nur die Mücken, die uns so ärgern, also die Stechmücken. Sondern wir haben mehr als 20 verschiedene Mückenfamilien in Deutschland. Die Stechmücken sind nur eine dieser Familien.