Der Deutsche Wetterdienst hat am Samstag vor ergiebigem Dauerregen gewarnt. Betroffen seien die Regierungsbezirke Freiburg und Karlsruhe. Infolge des Dauerregens seien unter anderem an Bächen und kleineren Flüssen Hochwasser sowie Überflutungen von Straßen möglich.
Deutscher Wetterdienst Unwetterwarnung für Baden-Württemberg
In Teilen Baden-Württembergs kann es zu Unwettern kommen. Der Deutsche Wetterdienst informiert laufend.
Am Freitag hatte Sturmtief "Markus" in Baden-Württemberg gewirbelt und mehrere Menschen verletzt. Ein Regionalzug der Höllentalbahn fuhr gegen einen brennenden Baum, der auf die Oberleitung gestürzt war. Der Lokführer konnte nach einer Notbremsung bei Friedenweiler (Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald) das Feuer am Baum löschen und ein Übergreifen der Flammen auf den Zug verhindern, wie eine Sprecherin der Bundespolizei sagte. Der Zug wurde evakuiert, der Lokführer und eine Frau erlitten leichte Verletzungen.
Nach Angaben des Deutschen Roten Kreuzes wurden 41 der 52 Menschen in dem Zug von Freiburg nach Löffingen (Kreis Breisgau-Hochschwarzwald) mit Bussen weiter transportiert, 11 organisierten sich ihre Weiterfahrt privat.
Die Höllentalbahn sollte am Samstagvormittag laut einem Bahnsprecher teilweise wieder freigegeben werden. Das betrifft den Abschnitt Kirchzarten - Seebrugg. Der Bereich Neustadt - Löffingen bleibt den Angaben zufolge heute noch den ganzen Tag gesperrt. Die Höllentalbahn verbindet Freiburg mit Orten im Schwarzwald. Sie gilt als die steilste Bahn Deutschlands.
Regionalzug kollidiert mit umgestürztem Baum Sturm legt Bahnstrecken in Freiburg und im Schwarzwald lahm
Orkanböen von bis zu 115 Stundenkilometern sind am Freitagnachmittag über den südlichen Schwarzwald hinweggefegt. Mehrere Bäume stürzten auf Bahngleise und stoppten den Zugverkehr.
Starke Beeinträchtigungen im Bahnverkehr in Baden-Württemberg
Zwischen Freiburg und Villingen (Schwarzwald-Baar-Kreis) wurde am Freitag der komplette Zugverkehr eingestellt. Auf der Regionalbahn-Strecke zwischen Hechingen und Sigmaringen sei ebenfalls ein Baum auf die Gleise gefallen, hieß es auf dem Twitter-Kanal der Bahn. Auf der Strecke zwischen St. Georgen und Konstanz fuhren Züge witterungsbedingt mit verminderter Geschwindigkeit. Auch hier gab es Verspätungen und Teilausfälle. Zwischen Karlsruhe und Basel kam es ebenfalls zu Beeinträchtigungen.
Ast traf Besucher einer Beerdigung
Auf dem Waldfriedhof in Aalen traf ein etwa zehn Meter langer abgebrochener Ast zwei Besucher einer Beerdigung. Eine 68-Jährige wurde nach Polizeiangaben mittelschwer und ihr 76 Jahre alter Ehemann leicht verletzt, beide kamen mit einem Rettungswagen ins Krankenhaus. Im Raum Abtsgmünd im Ostalbkreis waren rund 150 Haushalte zeitweise ohne Strom, weil bei Adelmannsfelden ein Baum auf eine Leitung gestürzt war.
In Engen (Kreis Konstanz) ist am Freitag aufgrund des Sturms die Altstadt gesperrt worden, da aufgrund immer wieder kehrender Sturmböen Ziegel auf die Straßen stürzten.
Ziegel fallen auf die Straße Sturmböen decken Dächer ab in Altstadt Engen
Sturmtief "Markus" hat auch die Region Bodensee getroffen. In Engen (Kreis Konstanz) bestand wegen herabstürzender Dachziegel Gefahr.
Sturmböen decken Teile von Hoteldach ab
In fast allen Landesteilen hatten Polizei und Feuerwehren viel mit umgestürzten Bäumen zu tun. Die Sturmböen deckten in einem Hotel in Schwanau (Ortenaukreis) Teile des Dachs ab. In Baden-Baden stürzte eine etwa 15 Meter hohe Birke auf ein städtisches Gebäude. Die Bewohner kamen nach Polizeiangaben mit dem Schrecken davon.
In Haslach im Kinzigtal wehte der Sturm Blechteile auf ein Abstellgleis der Schwarzwaldbahn. Eine Gefahr für den Bahnverkehr bestand den Angaben zufolge nicht. Vor einem Bahnhof an der A96 in Höhe Gebrazhofen (Kreis Leutkirch) knickte ein Strommast um.
Über 160 Einsätze zählte die Polizei Reutlingen am Freitag in zwei Stunden. In Rottenburg wurde eine Frau von einem umstürzenden Baum am Arm getroffen. Dadurch wurde sie laut Polizei wohl leicht verletzt. Ein Lastwagen-Anhänger wurde auf der B28 bei Rottenburg auf die Gegenfahrbahn gedrückt. Ein entgegenkommender Autofahrer prallte frontal dagegen und kam ins Krankenhaus. Noch ist unklar, wie schwer seine Verletzungen sind.