Es gibt schon wieder die ersten Warnungen vor erhöhter Waldbrandgefahr. Die Gefahr ist durchaus da, aber nicht dramatisch hoch. Der Waldbrandgefahrenindex des Deutschen Wetterdienstes sagt insbesondere für den Sonntag Mitte April in Teilen Baden-Württembergs die vierte von fünf Gefahrenstufen vorher, zum Beispiel auf der Schwäbischen Alb oder rund um Freiburg.
In den restlichen Landesteilen herrscht nur die dritte von fünf Gefahrenstufen. Das bedeutet also: keine allerhöchste Gefahr, aber durchaus Bedingungen, bei denen sich Waldbrände entwickeln können.
Waldbrände im Frühjahr bei Sonne nicht ungewöhnlich
Laut Statistik entstehen zwei Drittel aller Waldbrände bei uns in Deutschland im Frühjahr. Das liegt daran, dass zu dieser Jahreszeit die Bäume noch keine Blätter haben, die Sonne kann also ungehindert auf den Waldboden scheinen. Dort liegt jetzt um diese Jahreszeit eine dicke Schicht aus altem Laub, Ästen, Pflanzenresten, das noch nicht verrottet ist. Und diese Schicht wird dann nach ein paar Tagen Sonne und Wärme knochentrocken und kann leicht in Brand geraten.
Die Ursachen für Waldbrände liegen übrigens fast ausschließlich bei uns Menschen: Etwa durch weggeworfene Zigarettenkippen, Lagerfeuer oder falsch abgestellte Autos und Motorräder entstehen die Feuer. Nicht dagegen nur durch trockene Böden oder - die oft zitierte - Glasscherbe.
Bei eventuellen Waldbränden im Frühjahr handelt es sich dann nicht unbedingt um Brände, bei denen die Flammen meterhoch lodern und ganze Bäume abbrennen, sondern eher Bodenfeuer. Aber auch die können Schäden anrichten, zum Beispiel gehen dem Waldboden die wertvollen Nährstoffe verloren, die sonst durch die Verrottung der Blätter entstehen würden, der Wald wird an dieser Stelle also geschwächt.
Feuchte Wintermonate senken Risiko für Waldbrände
Bei der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald heißt es, der Regen in den vergangenen Monaten habe sich zumindest dahingehend positiv ausgewirkt, dass die ersten Tage mit hoher Waldbrandgefahr in diesem Jahr etwas später im Jahr aufgetreten sind, weil die Böden lange Zeit gesättigt waren mit Wasser.
Aber die Feuchtigkeit wird vor allem in den tieferen Bodenschichten gespeichert, in der oberen Schicht aus altem Laub dagegen hält sie sich nicht lange. Und deswegen steigt die Waldbrandgefahr sehr schnell an, sobald mal ein paar Tage die Sonne scheint, ganz unabhängig davon, wie viel es im Winter geregnet hat.