Der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hat am Freitag im Neuen Schloss in Stuttgart 22 Personen für ihre herausragenden Verdienste um das Gemeinwesen in Baden-Württemberg mit dem Verdienstorden geehrt. Ausgezeichnet werden vor allem Verdiente im sozialen, kulturellen, wirtschaftlichen und politischen Bereich.
Zu den Geehrten zählen beispielsweise ein Weinbauer aus Fellbach, eine Bereitschaftspflegerin für Kinder aus Mannheim, ein Polizeiseelsorger aus Sigmaringen und der Gründer des Integrationsprojekts Hip-Hop-Breakdance aus Buchen (Neckar-Odenwald-Kreis). Der Verdienstorden ist der höchste Orden des Landes Baden-Württemberg.
SC-Freiburg-Abwehrspieler Matthias Ginter unter den Ausgezeichneten
Der prominenteste unter den Preisträgern ist Fußballprofi Matthias Ginter vom SC Freiburg. Die Stiftung des 30-Jährigen unterstützt Projekte für geistig, körperlich und sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche im Raum Freiburg.
Fußball | Bundesliga Matthias Ginter mit dem Verdienstorden des Landes ausgezeichnet
Der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann überreichte dem Spieler des SC Freiburg die höchste Auszeichnung des Landes.
Auch der Landesbeauftragte der Malteser, Edmund Baur, bekam den Landesverdienstorden. Damit wurde Baur laut Staatsministerium für seine lange ehrenamtliche Arbeit bei dem Orden geehrt. Baur ist bereits seit 1964 bei den Maltesern in der Diözese Rottenburg-Stuttgart aktiv. Erst vor wenigen Wochen feierte er seinen 80. Geburtstag.
Auch Polizeiseelsorger sowie Kommunalpolitiker aus Bad Saulgau geehrt
Für ihr soziales Engagement wurde auch Bettina Gräfin Bernadotte von der Insel Mainau geehrt. Sie ist Vorstandsvorsitzende der Mentor Stiftung Deutschland und Kuratoriumsmitglied der Kinderrechtsorganisation Plan International. Gleichzeitig engagiert sie sich als Schirmherrin der Europa-Miniköche für gesunde und bewusste Ernährung von Kindern.
Werner Knubben erhielt den Verdienstorden für seine langjährigen Verdienste als Polizeiseelsorger der Diözese Rottenburg-Stuttgart. Er stand laut der Laudatio denen zur Seite, die beim Flugzeugunglück in Überlingen und beim Amoklauf in Winnenden Unfassbares erleben mussten.
Egon Oehler aus Bad Saulgau (Kreis Sigmaringen) wurde für sein kommunalpolitisches, kirchliches und gesellschaftliches Engagement geehrt - er ist unter anderem Initiator des Oberschwäbischen Pilgerwegs. Der deutsch-bosnische Schriftsteller Saša Stanišić erhielt den Verdienstorden nicht nur für seine Werke, sondern auch für seine klaren Positionierungen in vielen gesellschaftspolitischen Debatten. Zu den Geehrten zählte außerdem der für seine Sams-Kinderbücher bekannte Autor Paul Maar.
Auszeichnungen für gesellschaftliches Engagement
In seiner Rede betonte Kretschmann die Verantwortung, die Menschen in einem liberalen, demokratischen Staatswesen aus freien Stücken übernähmen. Es komme entscheidend darauf an, "dass Bürgerinnen und Bürger die Freiheit und die Möglichkeiten nutzen, ihr Gemeinwesen selbst zu gestalten", so der Ministerpräsident.
Er sagte, die Geehrten hätten Herausragendes geleistet, sei es in Wissenschaft, Wirtschaft, Kunst und Kultur, in Landwirtschaft oder im Bereich Natur- und Artenschutz. Sie hätten sich in der Politik, im Sozialen, in der Seelsorge, in der Integrationsarbeit, in der Bildung, im Sport oder in der Förderung von Kindern und Jugendlichen eingebracht. Sie alle seien Vorbilder - dafür gelte ihnen sein hoher Respekt, so Kretschmann.
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Schauspielerin Maria Furtwängler holt Orden verspätet ab
Mit dabei im Neuen Schloss in Stuttgart ist auch die Schauspielerin und Ärztin Maria Furtwängler. Die 57-Jährige hat den Orden für ihr soziales und humanitäres Engagement bereits vor zwei Jahren erhalten, ihn sich aber erst jetzt abgeholt. Furtwängler hilft mit ihrer Stiftung Mädchen und Frauen vor allem auf den Philippinen, die Opfer von Menschenhandel wurden. Zudem habe sie sich für das Ende extremer Armut und vermeidbarer Krankheiten in Afrika eingesetzt, so das Staatsministerium zur Begründung.
Der Verdienstorden des Landes Baden-Württemberg - auch "Landesorden" genannt - wird seit 1975 jedes Jahr verliehen. Er wird an einem gefalteten Band in den Landesfarben Schwarz und Gelb an der linken oberen Brustseite getragen. Bei der Vergabe sollen alle Gruppen der Bevölkerung und alle Gebiete des Landes möglichst gleichmäßig berücksichtigt werden. Der jährliche Festakt liegt traditionell in zeitliche Nähe zum Geburtstag des Landes am 25. April.