Die Finanzkontrolle Schwarzarbeit des Zolls (FKS) kontrollierte im Rahmen einer Schwerpunktaktion mit insgesamt 3.400 Einsatzkräften Baustellen im ganzen Bundesgebiet. Ziel der Überprüfungen war nach Mitteilung des Ulmer Hauptzollamtes die Einhaltung sozialversicherungsrechtlicher Pflichten und des Mindestlohns; außerdem ging es um die Aufdeckung illegaler Beschäftigung, Scheinselbstständigkeit und sogenannten Leistungsbetrug.
Im Bereich des Hauptzollamts Ulm waren insgesamt 87 Ermittler auf Baustellen im Einsatz. Schwerpunkt der Kontrollaktion am Dienstagvormittag waren Baustellen im Dichterviertel, wo insbesondere auch ausländische Bauarbeiter verschiedener Subunternehmen angetroffen wurden. 25 Zöllnerinnen und Zöllner sowie Dolmetscher waren im Einsatz, überprüften Ausweise und fragten bei den Beschäftigten unter anderem Lohn und Arbeitszeiten sowie Sozialversicherung ab.
Hauptzollamt Ulm im Austausch mit Behörden und Rentenversicherung
Nach der heutigen Befragung stehen für die Ermittelnden des Hauptzollamtes Ulm umfangreiche Nachermittlungen an, indem die vor Ort erhobenen Daten der Arbeitnehmer mit der Lohn- und Finanzbuchhaltung der Unternehmen abgeglichen werden und weitere Geschäftsunterlagen geprüft werden. Hierbei stehen die Zoll-Ermittler in engem Informationsaustausch mit anderen Behörden und der Rentenversicherung.
Der Zoll legt bei der Bekämpfung der Schwarzarbeit nach eigenen Angaben besonderes Augenmerk auf das Baugewerbe. Immer wieder würden hier Verstöße in den unterschiedlichsten Manipulations- und Begehungsformen festgestellt. Der ermittelte Schaden für die Sozialversicherungen betrug demnach allein im vergangenen Jahr 275 Millionen Euro.