Die Warnstreiks in der Region gehen weiter. Ver.di hatte für Freitag Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei den Entsorgungsbetrieben (EBU), im Fachbereich Bauen und auch am Theater zu Arbeitsniederlegungen aufgerufen. Die Stadt Ulm kündigte an, dass es unter anderem bei der Müllabfuhr, an den Wertstoffhöfen und bei der Straßenreinigung zu Ausfällen kommen kann.
Restmüll bleibt in der Tonne
So werde der Restmüll am Freitag nicht abgeholt. Die Leerung werde in den kommenden Tagen nachgeholt, hieß es. Außerdem bleibe wegen der Warnstreiks auch der Tiergarten in Ulm geschlossen. Für die Tiere sei aber gesorgt, hatte die Stadt Ulm zuvor mitgeteilt.
Warnstreiks gehen ab 13. März weiter
Die Gewerkschaft ver.di setzt laut einer Mitteilung auch kommende Woche die Warnstreiks im öffentlichen Dienst fort. Dann verlagere sich der Schwerpunkt unter anderem auf die Ostalb sowie in den Alb-Donau-Kreis und den Kreis Biberach, hieß es.
Chronologie der Warnstreiks in der Region vom 9.3. bis 6.3.
Die Gewerkschaft ver.di hatte auch am gestrigen Donnerstag (9.3.) zu Warnstreiks im öffentlichen Dienst aufgerufen. Geplant waren Aktionen vor allem in Aalen und Ulm, aber auch in Heidenheim. So sollten im Ostalb-Klinikum in Aalen laut ver.di nur Notfall-Operationen stattfinden. Die Frühschicht des Klinikpersonals versammelte sich zu einer Kundgebung vor dem Haupteingang.
In Ulm streikten die Beschäftigten der Bürgerdienste und der Sparkasse. Die Angestellten formierten sich außerdem zu Demonstrationszügen. In Heidenheim waren die Beschäftigten des Landratsamtes im Ausstand. Sie wollten Landrat Peter Polta (parteilos) eine Unterschriftensammlung mit ihrer Tarifforderung von monatlich mindestens 500 Euro mehr Einkommen übergeben.
Stadtverwaltung Ulm: Warnstreiks (am 8.3.) "unverhältnismäßig"
Am Mittwoch waren in Ulm im Zuge des Tarifkonflikts im öffentlichen Dienst die Beschäftigten in den Kindertagesstätten zum Warnstreik aufgerufen. Nach Angaben der Gewerkschaft ver.di zogen mehr als 300 Beschäftigte in einem Demonstrationszug vom Ulmer Weinhof durch die Innenstadt. Unterdessen hatte die Stadtverwaltung Ulm den Warnstreik in 33 Kitas als "unverhältnismäßig" kritisiert. Die Streiks gingen zu Lasten der Bürger und verspielten Vertrauen, so der Ulmer Finanz-Bürgermeister Martin Bendel (parteilos). Die Lohnforderung von ver.di überfordere die finanzielle Leistungsfähigkeit der meisten Städte. Allein für die Personalausgaben in den Kitas wende Ulm jährlich etwa 20 Millionen Euro auf.
Warnstreiks am 7.3. in Kliniken in Mutlangen und Ellwangen
Am Dienstag waren nach ver.di-Angaben Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Virngrundklinik Ellwangen zum Ausstand aufgerufen. Die Bereiche OP und Anästhesie wurden bestreikt. Auch die Beschäftigten des Bauhofs der Stadt seien zu Arbeitsniederlegungen aufgerufen worden.
Notfall-Team für Operationen in Mutlangen bei Warnstreik am 6.3.
Am Montag wurde bereits am Stauferklinikum Schwäbisch Gmünd in Mutlangen gestreikt. Nur Not-Operationen wurden durchgeführt. Hierfür sei aber nach eigenen Angaben ausreichend Personal bereitgestellt worden. Die Streikenden hatten sich am Morgen vor dem Haupteingang der Klinik zu einer Kundgebung versammelt.
Auch die Beschäftigten der städtischen Baubetriebe in Schwäbisch Gmünd waren zum ganztägigen Warnstreik aufgerufen. "Die Beschäftigten brauchen jetzt eine deutliche Erhöhung ihrer Tabellenlöhne und nicht erst im Herbst", so eine Gewerkschaftssprecherin am Montag. Zuletzt habe es im April 2022 eine Lohnerhöhung von 1,8 Prozent gegeben. Danach seien die Preise explodiert und vielen reiche das Geld nicht mehr bis zum Monatsende.
Ulm: Beschäftigte in der Verwaltung legten Arbeit nieder
In Ulm waren Anfang der Woche Beschäftigte der städtischen IT-Abteilung zum Warnstreik aufgerufen. Ver.di zufolge besteht bei der Stadtverwaltung Ulm eine hohe Solidarität zwischen den Abteilungen. Mitarbeitende in den höheren Entgeltgruppen machten sich für Kolleginnen und Kollegen in den unteren Entgeltgruppen stark.
Die Gewerkschaft ver.di fordert für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im öffentlichen Dienst 10,5 Prozent mehr Lohn, mindestens aber 500 Euro mehr im Monat. Vergangenen Freitag war auch in Ulm der Nahverkehr bestreikt worden. Die Beschäftigten hatten sich mit der "Fridays for Future Bewegung" solidarisiert, die zeitgleich zu Demonstrationen aufgerufen hatte.