Ein 37-jähriger Angeklagter aus Schwäbisch Hall ist am Mittwoch vom Landgericht Ellwangen zu einer Freiheitsstrafe von sechs Jahren und acht Monaten verurteilt worden. Er hatte im Oktober vorigen Jahres laut Gericht ein sechsjähriges Mädchen in Rainau (Ostalbkreis) sexuell missbraucht und vergewaltigt. SWR-Reporter Justus Madaus hat den Prozess vor Ort verfolgt.
Das Gericht blieb mit seinem Urteil unter den Forderungen der Staatsanwaltschaft und der Nebenkläger. Diese hatten am Mittwoch auf eine Freiheitsstrafe von zehn Jahren plädiert.
Staatsanwalt spricht von "Albtraum für Eltern"
Das Gericht hält das Urteil für angemessen. Der Richter erklärte nach der Urteilsverkündung, für einen Ersttäter sei es eine schwere Strafe. Auch die Folgen der Tat für das betroffene Mädchen seien schwer. Der Staatsanwalt sprach am Mittwoch von einem "Albtraum für Eltern".
Das Urteil für den 37-jährigen Familienvater aus Schwäbisch Hall lautet auf schweren sexuellen Missbrauch in Tateinheit mit Vergewaltigung und Besitz von Kinderpornografie. Auf dem Handy des Mannes hatten Ermittler rund 600 kinderpornografische Fotos und Videos gefunden. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
Aussagen des vergewaltigen Kindes und von dessen Eltern
Zwei Tage hatte der Prozess insgesamt gedauert. Am Dienstag war am Landgericht Ellwangen unter anderem ein Video gezeigt worden mit Aussagen des Mädchens. Das Kind bestätigte darin, dass es zu Oralsex gezwungen worden war. Die Eltern des Kindes sagten ebenfalls aus und sprachen davon, dass die Tat die Familie schwer belaste.