Die Reaktionen im Netz waren zu heftig. Deshalb stoppt das Universitätsklinikum Ulm eine Spendensammlung für Erdbebenopfer in der Türkei und Syrien. "Wir bedauern es sehr, dass eine unglücklich formulierte interne E-Mail, die mit besten Absichten verbunden war, bei vielen Menschen zu großer Verärgerung geführt hat. Auch wenn dies kein autorisiertes, offizielles Schreiben des Universitätsklinikums war, möchten wir uns hierfür ausdrücklich entschuldigen", heißt es in der Stellungnahme der Ulmer Uniklinik.
Hilfsaktion für Erdbebenopfer mit abgelaufenem Material
Die Ulmer Uniklinik wollte eine Hilfsinitiative von türkischstämmigen niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten unterstützen. Auf verschiedenen Stationen sollte original verpacktes Material wie Verbände, Magensonden oder Blasenkatheter gesammelt werden, dessen Mindesthaltbarkeitsdatum abgelaufen ist. "Oftmals können diese Produkte aber noch weit über das Ablaufdatum hinaus bedenkenlos eingesetzt werden", heißt es weiter. "Diese Materialien, zu denen ausdrücklich keine Medikamente oder Lebensmittel zählten, sollten an eine Initiative türkischstämmiger niedergelassener Ärztinnen und Ärzte zur Unterstützung der Krisenregionen weitergegeben werden." Artikel und Material, die für die Krankenversorgung am Uniklinikum benötigt werden, dürfe die Klinik leider nicht an Dritte abgeben, hieß es dazu weiter.
Shitstorm wegen des abgelaufenen Materials im Netz
Im Internet und auch in türkischen Medien hatte die Sammelaktion in Ulm zu einem Sturm der Entrüstung geführt. Sogar von einem "Skandal" war die Rede, weil das Material trotz Ablaufdatums offenbar noch gut genug für Erdbebenopfer sei. Die Uni-Klinik stoppte deshalb nun die Aktion mit dem Hinweis, dass abgelaufenes Material nicht an Dritte abgegeben werden dürfe.