Das Museum Ulm bekommt vom Bund 5,8 Millionen Euro für die Sanierung und den Umbau des Gebäudes. Das Geld stammt aus dem Förderprogramm "Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur". Kurios ist allerdings die Vorgeschichte zu dieser Nachricht, die am Mittwochnachmittag von der Stadt und hiesigen Bundestagsabgeordneten verbreitet wurde.
Förderung Ende 2022 im letzten Moment gestrichen
In diesem Fall war das Wort Desaster nicht untertrieben: Schon im Dezember 2022 sollte das Museum Ulm aus demselben Programm mit 2,2 Millionen Euro unterstützt werden. Das Geld galt als sicher - bis ein Ulmer Nachrichtenportal die Nachricht über die Förderung veröffentlichte. Unglücklicherweise vor dem eigentlichen Beschluss.
Marcel Emmerich, der Bundestagsabgeordnete der Grünen aus Ulm, hatte an mehrere Medien eine Pressemitteilung vorab verschickt und darin vermerkt, dass diese erst nach dem Beschluss veröffentlicht werden dürfe. Das Nachrichtenportal hatte die Mitteilung dennoch vorzeitig ins Internet gestellt. Als der zuständige Bundesausschuss davon Wind bekam, strich er kurzerhand die Förderung von seiner Liste - ein übliches Vorgehen in solchen Fällen.
Museumsleiterin damals frustriert
Stefanie Dathe, die Direktorin des Museums, zeigte sich damals frustriert. "Es ist deswegen auch ärgerlich, weil wir unverschuldet die Leidtragenden sind", sagte sie dem SWR. Jetzt, 15 Monate später, ist Dathe überglücklich: "Wir sind uns in den Armen gelegen und haben uns gefreut." Die Förderung bringe nicht nur die Umbaumaßnahmen und die Sanierung voran, sondern seien auch "eine Motivation und eine Stärkung, dass wir auf dem richtigen Weg sind".
Dathe und ihr Team hatten nach der verpassten Förderung Ende 2022 die jetzt bewilligte Summe von 5,8 Millionen Euro beantragt. Allerdings habe sie nicht damit gerechnet, diesen Betrag in voller Höhe zu bekommen.
Jetzt also das Happy End - mit einem Zuschuss, der doppelt so hoch ist, wie der angedachte vor 15 Monaten. An die 20 Millionen Euro wird der Umbau des Museums Ulm voraussichtlich kosten. Die Sanierung läuft schon seit April vergangenen Jahres und dauert bis 2027.