Am Montag hat das Stadtarchiv Ulm seltene und wertvolle Münzen aus dem 17. und 18. Jahrhundert präsentiert. Darunter ist auch ein Ulmer Goldgulden, der auf das Jahr 1704 datiert wird. Nur knapp 30 Prägungen soll es von dieser seltenen Münze geben. Die Taler, Gulden und Medaillen stammen aus Privatbesitz und erweitern nun die Sammlungen des Stadtarchivs.
Stadtarchiv Ulm kauft seltene Münzen zu "fairem Preis"
Die frühere Eigentümerin Lieselotte Rall stammt aus einer Ulmer Familie und hat gemeinsam mit ihrer Schwester die Münzen von ihrem Vater geerbt. Vor etwa zwei Jahren hatte sie sich an das Ulmer Stadtarchiv gewandt. Das war sehr interessiert und kaufte die Sammlung mit Hilfe eines Sponsors für einen "fairen Preis". Wie hoch der Kaufpreis war, wurde nicht bekannt gegeben.
Die Schwestern hätten für die Münzen vermutlich einen deutlich höheren Erlös erzielen können, so das Stadtarchiv.
Lieselotte Rall berichtet, dass ihre Eltern in Ulm aufgewachsen seien und mit der Stadt sehr verbunden waren. "Da waren meine Schwester und ich uns einig, dass es meinem Vater eine große Freude gewesen wäre, die Münzen sicher und gut verwahrt und wertgeschätzt im Stadtarchiv zu wissen, unabhängig von großen finanziellen Gewinnen."
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Neue Münzen sind eine gute Ergänzung
Der Ulmer Goldgulden zeigt auf der Vorderseite ein reich verziertes Stadtschild. Die seltene Münze ist mit rund zwei Zentimetern nur halb so groß wie der Ulmer Taler aus dem Jahr 1638. Die silbrig glänzende Münze ist fast doppelt so groß wie ein 20-Cent-Stück. Sie ziert ein ovales Stadtschild mit Füllhörnern unter einem Engelkopf.
Das Ulmer Stadtarchiv verfügt bereits über eine umfangreiche Münzsammlung, und zwar mit Exemplaren vom Beginn der Münzprägung in Ulm, so der Direktor des Ulmer Stadtarchivs, Michael Wettengel. Die neuen Münzen seien eine gute Ergänzung. "Sie werden im Tresorraum bestmöglich verschlossen. Damit wir sicher sind, dass sie nicht ohne weiteres Füße bekommen." Der Öffentlichkeit sollen die Münzen aber zeitnah präsentiert werden.