Am Montagnachmittag hat Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) den Rüstungskonzern HENSOLDT in Ulm besucht. In einem kurzen Statement vor der Presse betonte Scholz, er sei bei der Besichtigung des Standortes auf eine hochmotivierte Belegschaft getroffen. Mit Blick auf den Krieg in der Ukraine betonte der Kanzler, dass Deutschland eine starke Bundeswehr und eine leistungsfähige Rüstungsindustrie brauche.
In Ulm befindet sich der größte Produktionsstandort des Unternehmens in Deutschland. Der Bund ist mit 25,1 Prozent an dem Rüstungsunternehmen beteiligt. HENSOLDT liefert auch Systeme für den Leopard-Kampfpanzer. Man wolle dem Kanzler Produkte zeigen, die nationale Schlüsseltechnologie enthielten, sagte ein Sprecher des Konzerns zu Beginn des Besuchs. Es gehe beispielsweise um den Radar für den Eurofighter, um Luftverteidigungsradare und Aufklärungstechnik. "Wir zeigen ihm das, weil das alles Themen sind, die für die Bundeswehr wichtig sind und damit auch für die Verteidigungsfähigkeit von Deutschland", so der HENSOLDT-Sprecher.
In der Bodenseeregion produziert Rolls-Royce Power Systems Antriebe für Kampfpanzer. Das Ansehen der Rüstungsfirma hat sich nach eigenen Angaben seit Beginn des Ukraine-Krieges verbessert:
Kurze Äußerung zum Rücktritt Christine Lambrechts
Kurz äußerte sich Olaf Scholz auch zum Rücktritt von Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht am Montag. Er hob die lange, vertrauensvolle Arbeit auch nach Beginn des Krieges in der Ukraine hervor. Zu einer möglichen Nachfolge äußerte sich der Bundeskanzler nicht konkret, er sagte lediglich, er wisse, wie es aus seiner Sicht weitergehen solle.
Kanzlerbesuch bei Gold Ochsen
Zum Auftakt des Besuchs in Ulm war Bundeskanzler Scholz in der Brauerei Gold Ochsen. Dort wurde er durch die Geschäftsführerin Ulrike Freund begrüßt. Es folgten ein Gruppenfoto mit Belegschaft und eine Führung durch die Produktion. Nicht öffentlich waren die Gespräche mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern nach der Besichtigung der Brauerei.