Zerstörte Gewächshäuser, Dellen in Autos, umgeknickte Bäume, verwüstete Getreidefelder: Ein Unwetter mit Hagelschlag hat am Mittwochabend große Schäden verursacht. Stark getroffen wurde auch die Landwirtschaft. Die Schäden konzentrierten sich dabei auf den Raum Ulm/Neu-Ulm, teilten die Kreisbauernverbände am Freitag auf SWR-Anfrage mit. Die größten Schäden verzeichnet demnach der Kreisbauernverband Ulm-Ehingen aus Langenau (Alb-Donau-Kreis). Dort gab es einen "gewaltigen Hagelschlag". Von den noch jungen Maispflanzen seien nur die Stängel übriggeblieben.
Hagelschlag zerstört Maisfelder: "Totalschaden" im Kreis Neu-Ulm
Auch im Kreis Neu-Ulm spricht man wörtlich von einem "Totalschaden auf den Maisfeldern". Ähnlich beim Getreide: Der Hagel habe die Ähren in einer breiten Schneise im Alb-Donau-Kreis, und im Kreis Neu-Ulm bis zum Kreis Dillingen abgedroschen. Der Mähdrescher brauche gar nicht mehr zu kommen, hieß es vom Bauernverband Neu-Ulm/Günzburg. Der Ostalbkreis ist laut Auskunft des Bauernverbandes vom Unwetter verschont geblieben. Dort sei momentan eher die Trockenheit das Problem.
Unwetter in Ulm und Neu-Ulm: Hagelschlag zerstört Gartenanlagen
Unterdessen dauern vielerorts die Aufräumarbeiten am Freitag weiter an: In der Kleingartenanlage in Neu-Ulm Pfuhl sind noch lange nicht alle Unwetterschäden beseitigt. Am Donnerstagvormittag waren die Menschen fassungslos: Das gläserne Dach des Vereinsheims wurde zerstört - man hatte freien Blick in den Himmel. Die zerbrochenen Lampen hingen noch lose an den Kabeln. In zahlreichen Gewächshäusern hatte der Hagel das Glas zerschlagen. Das ganze Gartengelände war ein Scherbenhaufen.
SWR4-Reporter Rainer Schlenz hatte sich am Donnerstagvormittag das Ausmaß der Schäden zeigen lassen:
Das Unwetter wütete auch auf dem Festplatz in der Ulmer Friedrichsau, wo gerade das diesjährige Volksfest aufgebaut wurde. Laut Veranstalter Oliver Fischer entstand ein Millionenschaden: 50 Fahrzeuge seien durch Hagel und umstürzende Bäume beschädigt worden. Teile des Festplatzes hatten 20 Zentimeter unter Wasser gestanden. Dennoch wurde das Ulmer Volksfest wie geplant am Freitagnachmittag eröffnet.
Sturmschäden: Uferweg an der Donau Richtung Pfuhler See gesperrt
Angesichts der Wetterprognosen fürs das kommende Wochenende warnte die Stadt Ulm am Freitag erneut vor dem Aufenthalt in Parks und im Wald, da weiter Äste herabfallen könnten. Die Talfinger Uferstraße von Ulm Richtung Elchingen-Thalfingen (Kreis Neu-Ulm) ist wieder befahrbar. Auf der anderen Donauseite bleibt der Uferweg laut Mitteilung der Stadt Neu-Ulm vom Wasserkraftwerk "Böfinger Halde" bis zum Pfuhler See wegen Sturmschäden gesperrt.
Unwetter mit Hagelschlag: Dauereinsatz für Polizei und Feuerwehr
Polizei und Feuerwehr waren in der Unwetternacht und am Tag darauf gefordert: Zahlreiche Straßen waren wegen umgestürzter Bäume oder Überflutungen kurzzeitig gesperrt, so etwa auch im Kreis Biberach und im Kreis Donau-Ries. Vielerorts mussten voll gelaufene Keller leer gepumpt werden. In Sontheim im Kreis Heidenheim war die Feuerwehr deshalb in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag im Dauereinsatz. Unzählige Autos wurden durch herabfallende Äste, umstürzende Bäume oder durch Hagelschlag beschädigt.
Bahnstrecken wieder freigeräumt Unwetter in BW: Zugverkehr läuft weitgehend normal
Nach dem Unwetter in der Nacht zu Mittwoch läuft der Bahnverkehr inzwischen normal. Wegen umgestürzter Bäume war es unter anderem auf der Strecke Stuttgart München zu Verzögerungen gekommen.
Bereits in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch war ein Unwetter auch über den Großraum Ulm gefegt. Die Folgen hatten auch den Zugverkehr starkt beeinträchtigt.