Von Ostwürttemberg bis Oberschwaben wurden nach Corona bedingter Pause am Donnerstag wieder reihenweise Bürgermeister und Bürgermeisterinnen entmachtet: Die Narren stürmten die Rathäuser und läuteten damit die heiße Phase der Fasnachtszeit ein. In Aalen mussten Oberbürgermeister Frederick Brütting (SPD) und seine Getreuen das Rathaus verteidigen und wurden sogar auf eine Anklagebank geführt.
Die vereinigten "Meckerer" der Aalener Fasnachtszunft und "Bärenfanger" trafen sich mit anderen Gruppen am Regenbaum. Anschließend gab es im Rathausfoyer ein buntes Programm mit dem Fanfarenzug der Bärenfanger, den Garden der Meckerzunft und dem Funkenmariechen.
Sturm auf die Rathäuser in Herlikofen und Heuchlingen
Auch in vielen anderen Orten des Ostalbkreises übernahmen die Narren schließlich das Zepter, etwa in Herlikofen, Lindach, Heuchlingen oder Lorch. Neben der beliebten Uhrzeit 11:11 Uhr wie in Herlikofen und Deinbach, stürmten Narren zu ähnlich krummen Zeiten wie 15:33 Uhr (Böbingen), 16:16 Uhr (Göggingen) oder 17:01 Uhr (Leinzell) die Rathäuser und Ämter.
Panscherhexen bliesen in Giengen zum Angriff
In Giengen an der Brenz (Kreis Heidenheim) übernahmen die Panscherhexen die Macht. Nach dem traditionellen Tanz der Hexen um den Panscherbrunnen war Oberbürgermeister Dieter Henle (parteilos) den Rathausschlüssel los und die Stadt in Narrenhand.
Auch in Schwäbisch Gmünd blieb der Stadtverwaltung am Schmotzigen Donnerstag nichts anderes übrig, als sich der "Machtübernahme" der Narren zu ergeben. In Illerrieden im Alb-Donau-Kreis wurde dieses Jahr zum ersten Mal die Macht über das Rathaus an die Narren übergeben.
"Rathaus rutsch - Schlüssel futsch" in Neu-Ulm
In Neu-Ulm hatte Oberbürgermeisterin Katrin Albsteiger (CSU) einige Mitstreiterinnen und Mitstreiter um sich versammelt, um das Rathaus gegen die bunte Schar der Närrinnen und Narren aus Ulm und Neu-Ulm zu verteidigen. Gemeinsam mit ihrem Ulmer Amtskollegen Gunter Czisch (CDU) und tapferen Stadträtinnen und Stadträten kämpfte sie vergeblich im blau-grünen Nixenkostüm um den Rathausschlüssel und die Vorherrschaft in der Stadt. Gut gelaunt stellte sich der Ulmer Oberbürgermeister verkleidet als Neptun mit goldener Krone an ihre Seite.