In Ulm hat am Freitag auf dem Münsterplatz der sogenannte Pferde-Friedenstreck begonnen. Zehn Pferdegespanne sind den ganzen August über in Baden-Württemberg und Bayern unterwegs, um eine aus Militärschrott gegossene Friedensglocke zu präsentieren und für Frieden zu werben.
Friedensglocke wurde aus Militärschrott gegossen
Der Verein "Friedensglocke e.V." will mit der Aktion darauf aufmerksam machen, dass Frieden keine Selbstverständlichkeit ist. "Die Glocke ist rund 65 Kilogramm schwer und aus Militärschrott gegossen worden", erzählt Vereinsvorsitzender Helmut Kautz. Über die Wegstrecke sagte Kautz dem SWR:
Mit der Friedensglocke will der Verein an die Verbrechen des Nationalsozialismus erinnern. Die Nationalsozialisten hatten für ihre Kriegsmaschinerie im Zweiten Weltkrieg zehntausende Kirchenglocken entwendet, eingeschmolzen und daraus Munition und Waffen produziert.
Von und nach Ulm mit Pferden und Glocke durch zwei Bundesländer
Nach dem Start des Friedenstrecks in Ulm ziehen die Mitglieder des Vereins mit ihren Pferden exakt 468 Kilometer quer durch das Allgäu in Baden-Württemberg und Bayern. Ziel des Friedenstrecks soll am 25. August wieder Ulm sein.
Vorbereitung auf Fahrt mit Pferden und Friedensglocke nach Jerusalem
Der Friedenstreck durch Süddeutschland soll eine erste Vorbereitung auf eine längere Reise in zwei Jahren sein: 80 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs will der Verein seine Friedensglocke mit Pferden von Berlin ins 4.800 Kilometer entfernte Jerusalem bringen. "Für mich als Deutscher und Enkel eines Mitglieds der Waffen-SS ist es etwas ganz Wichtiges, dahin zu fahren und das auch zu feiern", sagt Helmut Kautz. Die Reise nach Jerusalem sei ein "politisches und logistisches Großprojekt."