Saisonstart im Legoland: Der Freizeitpark hat seit Samstag wieder geöffnet - mit dem neuen Themenbereich "Mythica", der 15 Millionen Euro gekostet hat. Viele in der Region Günzburg profitieren.
Bei der Vorbesichtigung für die Medien war ein Junge namens Moritz dabei: "Also ich bin sehr aufgeregt und ich zittere auch ein bisschen". Denn gleich startet der "Wingcoaster" zum ersten Mal. Die Achterbahn, in der die Gäste kopfüber fahren, ist das Highlight im neuen Themenbereich "Mythica". Mit einer Fläche von 1,2 Hektar ist die Fabelwelt "Mythica" die bislang größten Erweiterung, die die erfolgreiche Geschichte des Parks fortsetzen soll.
Saisonstart bei Legoland: Freitzeitpark ist Wirtschaftsmotor der Region
Ob die Erweiterung beim Publikum ankommt? Das Legoland ist schließlich nicht irgendein Freizeitpark, sagt Markus Hilpert von der Universität Augsburg: "Legoland spielt, was die Besucherzahlen angeht, in derselben Liga wie etwa Schloss Neuschwanstein", so Hilpert. Die Besucherzahlen gingen an die Zwei-Millionen-Grenze pro Jahr. Das ziehe Kaufkraft in die Region - und bringe Steuereinnahmen. Viele Gäste, viele Übernachtungen: In Günzburg hat sich die Zahl seit Bestehen des Legolands verneunfacht.
Legoland steigert Bekanntheitsgrad von Günzburg enorm
Günzburgs Oberbürgermeister Gerhard Jauernig freut sich, dass die Gäste auch in den Geschäften der Innenstadt einkaufen oder Handwerksfirmen immer wieder im Park Aufträge erhalten, wenn etwas gebaut oder repariert werden muss. Die Stadt habe einen Bekanntheitsgrad erreicht, den man mit vielen Hochglanzprospekten und Imagekampagnen nie hätte erreichen können. "Und ich glaube, diese Verbindung vom Legopark und der Stadt Günzburg gibt der gesamten Stadt und Region ein neues Selbstbewusstsein", sagt der OB.
Naturschützer kritisieren Flächenverbrauch
Doch ein Freizeitpark hat auch Schattenseiten. Thomas Frey vom BUND Naturschutz kritisiert eine Zunahme des Verkehrs: Immer mehr Gäste, die über die B16 anreisen, würden letztlich auch mit dazu beitragen, dass die Bundesstraße ausgebaut wird. "Das geht zum Teil durch Biotope, durch Wälder. Das ist wirklich ein erheblicher Flächenverbrauch, teilweise dreispurig ausgebaut", moniert Frey.
Ringen um Arbeitskräfte
Das Legoland plagen unterdessen selbst Sorgen: Der Arbeitskräftemangel macht dem Park zu schaffen, der 270 Festangestellte und bis zu 1.800 Saisonkräfte beschäftigt. "Aber wir haben auch ein Projekt gestartet, mit dem wir Mitarbeiter und Fachkräfte aus dem Ausland rekrutieren", sagt Manuela Stone, Geschäftsführerin des Legolands. Diese Mitarbeitenden sollen mit einem Deutschkurs versorgt und langfristig ans Legoland gebunden werden.
Der Park kann positiv nach vorne schauen. Auch weil Namensgeber Lego gerade bei vielen Kindern und auch Erwachsenen angesagt ist. Die Stadt Günzburg hat der dänische Konzern jedenfalls "steinreich" gemacht: Gleich 57 Millionen der bunten Klemmbausteine sind im Park verbaut.
Achterbahn-Unglück: Ursache noch im Dunkeln
Im vergangenen Sommer überschattete jedoch ein Achterbahn-Unfall die Saison. Hier liegt inzwischen das Gutachten zur Unfallursache vor, wie am vergangenen Donnerstag bekannt wurde. Zum Ergebnis wollte sich die Staatsanwaltschaft Memmingen allerdings noch nicht äußern. Das Gutachten müsse zunächst noch bewertet werden, hieß es. Am 11. August war in Günzburg ein Zug der Achterbahn "Feuerdrachen" auf einen vorausfahrenden Zug aufgefahren. 31 Menschen wurden dabei verletzt, einer davon schwer.