Kreistag: Gutachten soll beide Möglichkeiten prüfen

Neue Zentralklinik auf der Ostalb: Essingen! Oder doch Aalen?

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Frank Polifke
Frank Polifke

Im Ostalbkreis ist in Sachen Zentralklinikum noch nichts entschieden. Ein kompletter Neubau bei Essingen oder ein saniertes und erweitertes Ostalbklinikum - beides ist möglich.

Die Kreisräte haben am Dienstagnachmittag klar entschieden: Beide Möglichkeiten für ein zentrales Klinikum im Ostalbkreis bleiben im Rennen. Im Sommer war die Diskussion eigentlich schon abgeschlossen: Der "Regionalversorger" der künftigen Kliniklandschaft des Ostalbkreises - etwa 700 Betten - sollte "auf der grünen Wiese" gebaut werden.

Maximal fünf Kilometer entfernt vom kleinen Örtchen Forst bei Essingen wäre der Standort für den Neubau. Dort wurde die "Erreichbarkeitsmitte" des flächenmäßig drittgrößten Landkreises von Baden-Württemberg errechnet. Bestmögliche Erreichbarkeit für den größtmöglichen Bevölkerungsanteil des Ostalbkreises.

Dann brachte der Aalener Oberbürgermeister Frederick Brütting (SPD) aber nochmal Bewegung in die Debatte: Das Ostalb-Klinikum - das Aalener Krankenhaus - könnte doch zu diesem Regionalversorger umgebaut werden. Die Vorteile gegenüber einem Neubau: Er wäre halb so teuer (535 Millionen statt 1,15 Milliarden), dafür doppelt so schnell fertig. Dazu käme eine gute CO2-Bilanz, sagt Brütting.

Neuwertige Klinikgebäude weiter nutzen

Der Aalener Architekt Cemal Isin hat im Auftrag der Aalener Stadtverwaltung entsprechende Pläne ausgearbeitet. Ihr Kern: Etliche Gebäude des Ostalb-Klinikums sind fast neu und könnten weiter genutzt werden.

Einige würden nach und nach dazu gebaut, andere dagegen abgerissen - in einem Vier-Stufen-Plan. Und das, ohne den Betrieb des Klinikums wesentlich zu stören. Das spare erheblich Kosten, verspricht Isin. Zumal die Flächen bereits dem Land oder der Stadt Aalen gehören.

Der Eingangsbereich des Stauferklinikums in Mutlangen.
Das Stauferklinikum in Mutlangen wird einer von zwei Grundversorgern der künftigen Kliniklandschaft.

Durch den Bau einer Verbindungsstraße zur B19 und B29 wäre das Zentralklinikum den Plänen zufolge auch gut erreichbar. Grundsätzlich liegt das Ostalb-Klinikum nach Ansicht der Aalener Stadtverwaltung auch tatsächlich innerhalb des Fünf-Kilometer-Radius um Essingen-Forst.

Der Aalener OB hatte den Vorschlag im September im Kreistag des Ostalbkreises vorgestellt. Das Gremium hat jetzt entschieden: Der Vorschlag wird weiter diskutiert. Ein Gutachten soll die Machbarkeit überprüfen, einschließlich der von Frederick Brütting versprochenen Halbierung der Baukosten.

Trotzdem geht die Grundstück-Suche los

Parallel zum Vergleich alt gegen neu geht außerdem die Suche nach einem geeigneten Grundstück los, sollte der Neubau auf der grünen Wiese das Rennen machen. Die Gutachter sollen die Angebote der Städte und Gemeinden auf ihre Eignung hin prüfen, auch das haben die Ostalb-Kreisräte beschlossen.

Neue Kliniklandschaft steht seit Juli fest

Wie die Kliniklandschaft im Ostalbkreis künftig grundsätzlich aussieht, hat der Kreistag bereits im Juli entschieden. Zusätzlich zum zentralen Regionalversorger sind zwei Grundversorger-Kliniken in Mutlangen (für den Raum Schwäbisch Gmünd) und Ellwangen geplant, sowie ein Versorgungszentrum in Bopfingen. Wann der Kreistag endgültig über den Standort des Regionalversorgers entscheidet, steht einer Sprecherin des Landratsamts zufolge noch nicht fest.

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