Die St. Anna-Virngrund-Klinik in Ellwangen von außen. Einige Sparmaßnamen des Zukunftskonzeptes wurden zwar zurückgenommen, doch gespart wird dennoch. Für die Ostalb-Kliniken wird ein Defizit von 60 Millionen Euro erwartet.

Zukunftskonzept

Ostalb-Kliniken: Virngrundklinik Ellwangen behält Notfallversorgung

Stand

Das Zukunftskonzept der Kliniken Ostalb ist nachgebessert worden. An der Virngrundklinik in Ellwangen sollen nun Angebote bestehen bleiben, die zuvor auf der Streichliste standen.

Der Verwaltungsrat der Ostalb-Kliniken empfiehlt dem Kreistag ein verändertes Zukunftskonzept. Im Fokus steht dabei die Virngrundklinik in Ellwangen, in der nun mehr erhalten bleiben soll als nach dem jüngsten Sparkonzept geplant.

Weniger Streichungen an der Virngrundklinik Ellwangen

Es soll in Ellwangen eine umfangreichere Notfallversorgung geben als bisher vorgesehen. So sollen an der Klinik ergänzend zur schon geplanten Notfallversorgung auch rund um die Uhr Computertomographie und Endoskopie möglich sein. Zudem soll unter der Woche ein Arzt in einer unfallchirurgischen Ambulanz vor Ort sein, um zum Beispiel Arbeitsunfälle versorgen zu können.

Kein OP-Betrieb geplant

An weiteren Streichungen hält der Verwaltungsrat aber fest: So soll es in Ellwangen unter anderem keinen OP-Betrieb und keine Geburtshilfe mehr geben. "Wir haben es uns nicht einfach gemacht und hätten gern mehr Kompromisse aufgenommen. Aber die existenziellen Herausforderungen, angefangen von den extremen Verlusten bis hin zu Fachkräftemangel und Gesetzesvorgaben, lassen uns keinen Spielraum", so Christoph Rieß, Vorstandsvorsitzender der Kliniken Ostalb.

Wir hätten gern mehr Kompromisse aufgenommen.

Ostalb-Kliniken müssen sparen

Im Juni waren für die Virngrundklinik in Ellwangen massive Kürzungen angekündigt worden. Hintergrund für die Streichungen ist ein massives Defizit der Ostalb-Kliniken von rund 60 Millionen Euro. Mit den Streichungen in Ellwangen sollen mehr als zehn Millionen Euro eingespart werden. "Alle Standorte im Ostalbkreis müssen in der Restrukturierung ihren Teil mit dazu beitragen", sagte Landrat Joachim Bläse dem SWR.

Er habe Verständnis dafür, dass sich die Menschen für ihren Standort einsetzten, so wie in Ellwangen: "Ich glaube nicht, dass jetzt jeder zu dem Vorschlag sagt: Herr Landrat, das ist jetzt genau das, was wir wollten." Er trage aber die Verantwortung für den gesamten Landkreis, für alle Standorte und Gemeinden.

Ellwangen hat sich gegen Sparpläne gewehrt

Das Sparkonzept hatte heftigen Widerstand in Ellwangen ausgelöst. Oberbürgermeister Dambacher organisierte eine Demonstration, zu der rund 5.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer kamen, mit Bussen reisten Menschen aus der Region Ellwangen zu einer Kreistagssitzung, um ihre Kritik zu äußern, zudem wurde ein Alternativkonzept vorgelegt, durch das auch Operationssäle erhalten bleiben sollten.

Am Dienstag (24.9.) soll der Kreistag das nachgebesserte Zukunftskonzept verabschieden. Wenn es beschlossen wird, soll laut Landratsamt des Ostalbkreises zügig die Umsetzung beginnen.

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