Nachdem vergangene Woche die Polizei einen 42-Jährigen aus Neu-Ulm ermittelt hat, der zwölf Jahre lang gefährliche Hundeköder an Donau und Iller ausgelegt haben soll, legen ihm die Beamten einen weiteren Straftatbestand zur Last: Er soll im selben Bereich eine Reihe Graffiti gesprüht haben. Seinem Thema blieb er dabei treu: Der Hass auf Hundehalter.
Farbschmierereien an Iller und Donau: Bis zu fünf Taten seit April
Auf dem Fahrbahnbelag des Donauradweges, auf einem Tisch eines Rastplatzes, an einem Brückenpfeiler sowie an der Wand des Donaubades soll der 42-Jährige teilweise mit blauen Spraydosen oder Farbstiften Piktogramme aufgemalt haben: Immer ein Strichmännchen, das an einer Leine einen Hund führt, daneben ein Hakenkreuz. Fünf Taten seien es seit April gewesen, so ein Sprecher der Polizei auf SWR-Nachfrage.
Die Polizei habe schon den Verdacht gehegt, als sie gegen den Mann wegen der gefährlichen Hundeköder ermittelt hatte. Er soll zwölf Jahre lang Köder gespickt mit Nägeln, Schrauben und Stecknadeln verteilt haben. Mindestens neun Fälle seien bekannt, in denen Hunde durch die Köder teils lebensbedrohlich verletzt worden seien.
Farbstifte in der Wohnung des Verdächtigen gefunden
Der Verdacht, dass er ebenfalls für die Schmierereien verantwortlich sein soll, erhärtete sich, als die Polizei die Wohnung des Verdächtigen durchsuchte und entsprechende Farbstifte auffand. Letztlich räumte der 42-Jährige auch diese Taten ein. Ein schlüssiges Motiv nannte er nach Angaben der Polizei nicht. Ähnlich wie bei den Hundeködern gab er an, dass in seiner Wahrnehmung, Hundehalter sich zu wenig an Regelungen wie Leinenpflicht halten würden.
Durch die Schmierereien entstand ein Sachschaden von 1.500 Euro. Gegen den Tatverdächtigen haben die Ermittler ein Strafverfahren wegen Sachbeschädigung sowie wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger und terroristischer Organisationen eingeleitet.