Vier obdachlosen Frauen in Aalen will der Freundeskreis für Wohnsitzlose ein neues Zuhause bieten. Mit der Wohngemeinschaft soll für die Frauen auch eine neue Perspektive entstehen.
Erstes Haus für obdachlose Frauen in Aalen
In Aalen betreibt der Freundeskreis für Wohnsitzlose bereits seit 2008 eine Obdachlosenunterkunft für Männer, erzählt der Vereinsvorsitzende Bernhard Richter. "Seither suchen wir etwas für Frauen. Immer wieder heißt es, da gibt’s genügend Wohnraum und Möglichkeiten. Aber wenn es dann konkret wird, wer wir sind und wer einziehen soll, gab es sehr schnell Vorbehalte", so der Pfarrer. "Jetzt gehört das Haus uns und wir können vier Frauen eine Chance geben."
Weitere Spenden benötigt
Das Haus in Aalen hat laut dem Freundeskreis für Wohnsitzlose rund 315.000 Euro gekostet. Finanziert wurde es zum Großteil durch Spenden und bereits Angespartes, so Bernhard Richter. "Wir werden auch Aktionen machen, um das Haus der Öffentlichkeit vorstellen." Zudem werden laut Richter Freiwillige gesucht, die mithelfen wollen, das Haus zu renovieren.
Jeder vierte Obdachlose ist eine Frau
Ein wichtiger Auslöser für die Wohnungslosigkeit bei Frauen ist laut Bernhard Richter Gewalt in der Familie oder in der Partnerschaft. "Die werden angepöbelt, da ist Gewalt immer ein Thema, Vergewaltigung und Prostitution." Das gelte es zu bekämpfen: "Wenn wir einen kleinen Schritt tun und einen geschützten Raum bieten können, dann wollen wir das auf jeden Fall tun."
Wer genau in die Frauen-WG einziehen darf, ist noch nicht beschlossen. Im Sommer dieses Jahres will der Freundeskreis für Wohnsitzlose laut Richter vier wohnungslose Frauen in Aalen auswählen.